CDU-Generalsekretär Mario Czaja fordert eine Deutschpflicht auf den Schulhöfen. Foto: IMAGO/Political-Moments

Mario Czaja hat eine Deutschpflicht auf Schulhöfen vorgeschlagen. Der CDU-Generalsekretär verteidigte auch die Forderung nach der Veröffentlichung der Vornamen nach den Silvesterkrawallen.

Um den Integrationsprozess für Kinder ausländischer Familien in Deutschland zu fördern, hat CDU-Generalsekretär Mario Czaja eine Deutschpflicht auf Schulhöfen angeregt. „Es geht nicht, dass auf den Schulhöfen andere Sprachen als Deutsch gesprochen werden“, sagte Czaja im Interview der „Welt“ (Mittwoch). Ebenso sollte generell kein Kind ohne Deutschkenntnisse eingeschult werden. Stattdessen schlägt der CDU-Politiker noch vor der Einschulung verpflichtende Besuche von Kitas oder Vorschulen mit Sprachunterricht vor.

Gerade in den Städten und Regionen, wo viele Migranten lebten, müssten die Schulen durch zusätzliche Sozialarbeiter und -pädagogen sowie Sprachmittler unterstützt werden, so Czaja. Gemeinsam mit den Lehrkräften hätten sie dafür Sorge zu tragen, „dass die Schülerinnen und Schüler unsere Sprache sprechen. Ansonsten entstehen schon in den Schulen Parallelgesellschaften.“ Dabei müsse der Fokus auf Schulen in sozialen Brennpunkten sowie wirtschaftlich schwachen Regionen liegen.

Kontroverse um Vornamen

Aber auch für Migranten außerhalb des Schulalters brauche es zusätzlichen Sprachunterricht. Gerade jungen Männern, die gewollt oder ungewollt außerhalb der Gesellschaft stünden, müsse eine Perspektive gegeben werden, um sie zu integrieren. „Die eröffnet sich vor allem dann, wenn man Deutschkenntnisse hat und seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann“, erklärte Czaja.

Das könne etwa über Integrationszentren in den Kommunen gelingen, wie sie derzeit in Nordrhein-Westfalen existierten. Diese konzentrierten sich auf schulische Bildung und dienten als Bindeglied zwischen Verwaltung und Bildungsträgern. „Die Kommunalen Integrationszentren sollten bundesweit eingerichtet werden“, forderte der CDU-Generalsekretär.

Czaja verteidigte auch die Forderung der Berliner CDU, nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht in Berlin, die Vornamen der ermittelten Tatverdächtigen zu veröffentlichen. Es sei der Eindruck entstanden, dass bei der Berliner Stadtverwaltung die Transparenz und der Aufklärungswille um die Ereignisse fehle. Daran bestehe aber ein öffentliches Interesse, betonte Czaja. „Dazu gehört auch, auf ein mögliches Scheitern von Integration hinzuweisen. Dabei kann die Frage nach den Vornamen eine Rolle spielen.“ Für den Vorstoß wurde die CDU von anderen Parteien und aus Teilen der Gesellschaft kritisiert.