Ob Donald Trump Gefallen an dem Video findet? Foto: AFP/MANDEL NGAN

Donald Trump sät Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Briefwahl. Die deutsche FDP-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann zeigt dem US-Präsidenten, wie einfach es gehen kann.

Washington - Auf Twitter geht ein Video viral, in dem die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann US-Präsident Donald Trump zeigt, wie einfach die Briefwahl funktioniert. Trump versucht seit Wochen, vor den US-Präsidentschaftswahlen im November das Vertrauen in die Briefwahl auszuhöhlen.

In dem Video sitzt Strack-Zimmermann an einem Tisch, vor sich deutsche Briefwahlunterlagen: „Lieber Donald Trump“, setzt die FDP-Frau an, „nachdem du offensichtlich immer noch Probleme mit der Briefwahl zu haben scheinst, habe ich mir heute spontan Zeit genommen, um dir zu erklären wie man das macht.“ Dann setzt Strack-Zimmermann ihr Kreuzchen, steckt den Wahlzettel in den Umschlag und lobt: „Lieber Donald, herzlichen Glückwunsch! Du hast gerade an einem fairen, demokratischen und korruptionsfreien Prozess teilgenommen. George Washington hätte eine Riesenfreude an dir.“

Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrmals betont, er halte das System der Briefwahl für „eine fürchterliche Sache“. Nun soll das US-Repräsentantenhaus im Streit um die staatliche Post eingreifen.

Die Sprecherin der Kongresskammer, die Demokratin Nancy Pelosi, hat wegen der wachsenden Sorge vor Beeinträchtigungen des Postbetriebs und Folgen für die Briefwahl die Abgeordneten aus der Sommerpause zurückgerufen. „Wir sehen im ganzen Land die verheerenden Auswirkungen der Kampagne des Präsidenten zur Sabotage der Wahl, indem er die Post manipuliert, um den Wählern das Wahlrecht zu entziehen“, erklärte Pelosi am Sonntagabend.

Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, rief den dortigen republikanischen Mehrheitsführer Mitch McConnell auf, die Kammer ebenfalls aus der Sommerpause zu holen.

Trump sät Zweifel an der Briefwahl

Wegen der Corona-Pandemie wird damit gerechnet, dass bei der US-Wahl am 3. November deutlich mehr Wähler per Briefwahl abstimmen werden. Der republikanische Präsident Donald Trump hat sich wiederholt gegen eine weit verbreitete Briefwahl ausgesprochen, obwohl er selbst diese Möglichkeit nutzt. Er scheint zu befürchten, dass die Demokraten von einer Zunahme der Stimmabgabe über Briefwahl profitieren könnten.

Pelosi warf dem Leiter der Post, Louis DeJoy, vor, operative Veränderungen voranzutreiben, die den Postdienst verschlechterten, Sendungen verzögerten und drohten, den Wählern die Möglichkeit zu nehmen, ihre Stimmen rechtzeitig per Post abzugeben. Vor letzterem hatte die Post selbst in Briefen an die Bundesstaaten gewarnt, wie am Freitag bekannt wurde. DeJoy ist seit Mai im Amt. Pelosi nannte den republikanischen Großspender einen „Komplizen“ Donald Trumps.