Das FSG stellt kulturell viel auf die Beine, kann bei den Räumlichkeiten jedoch nicht frei schalten und walten. Foto: Archiv (Avanti/)

Die Marbacher Schulen melden Bedarf für eine weitere Veranstaltungsstätte an. Die Stadt hat Verständnis dafür. Eine zeitnahe Umsetzung ist dennoch unrealistisch.

Das Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) hat rund 750 000 Euro auf der hohen Kante, in den nächsten Jahren aber auch einiges auf der Agenda. Vor allem müsse man die Klassenzimmer, die zuletzt saniert wurden, mit modernem Inventar bestücken, erklärt Schulleiter Volker Müller. Priorität habe zudem die Digitalisierung, für die man die passende Hardware bereitstellen wolle. Dringend erforderlich sei überdies ein externer IT-Support. Intern sei diese Aufgabe nicht mehr zu stemmen. Perspektivisch sollen die Mittel aber auch dabei helfen, einen anderen großen Wunsch zu verwirklichen: „Alle Schulen auf dem Campus wären froh, wenn es hier eine eigene Veranstaltungsstätte geben würde“, sagt Müller.

Viele Schüler, hoher Bedarf

Der Rektor verweist auf die rund 2600  Kinder und Jugendlichen, die alleine das FSG besuchen. Entsprechend groß sei der Bedarf an Räumlichkeiten, die für Konzerte und Co. genutzt werden könnten. „Und auch für Proben. Bei einem Musical beispielsweise sind sehr viele Akteure mit dabei, die man oft erst bei der Veranstaltung selbst oder bei der Generalprobe alle zusammen auf die Bühne bekommt“, erklärt er. Die Stadthalle stehe nicht immer und auch nicht spontan zur Verfügung. „Eine eigene Veranstaltungsstätte würde also auch die Flexibilität erhöhen“, betont Müller. „Damit spreche ich für alle Schulen.“

FSG-Chef mit Verständnis für finanzielle Lage

Ihm sei durchaus bewusst, dass die Stadt finanziell nicht auf Rosen gebettet ist und die Haushaltslage aktuell sehr angespannt ist. Deshalb sei das Anliegen auch viel mehr perspektivisch zu verstehen. „Unser Wunsch ist, dass die Stadt bei den ohnehin anstehenden Sanierungen bei der Stadionhalle und der Gymnasiumturnhalle überlegt, ob der Umbau in eine Mehrzweckhalle möglich wäre“, erklärt Volker Müller.

Bürgermeister sieht aktuell keine Chance für eine Realisierung

Bürgermeister Jan Trost kann nachvollziehen, dass die Schulen in Sachen Veranstaltungsstätte weiteren Bedarf angemeldet haben. Der Wunsch werde zu gegebener Zeit im Gemeinderat diskutiert. Trost macht aber wenig Hoffnung, dass sich die Vorstellungen der Schulen rasch umsetzen lassen. „Ich persönlich sehe aktuell keine Möglichkeiten – räumlich und finanziell – für eine neue Veranstaltungsstätte im Schulcampusbereich. Es wäre eine freiwillige Aufgabe, keine Pflichtaufgabe“, stellt er klar. Und ob die Gymnasiumsturnhalle nach einer Sanierung überhaupt multifunktional genutzt werden kann, also von Sportlern und für Events, stehe in den Sternen. „Mit der Sanierungsplanung wird erst ab 2028 begonnen. Vorher kann keine verlässliche Aussage getroffen werden“, betont der Bürgermeister.

Allerdings stünden mit der Stadthalle und der Gemeindehalle in Rielingshausen „zwei sehr moderne Veranstaltungsstätten“ parat. Bei der Generalsanierung des FSG sei zudem die Situation des großen Musiksaals deutlich verbessert worden.