Die Apple-Autos fahren bis Anfang Juni durch Stuttgart und Region (Archivbild). Foto: imago images/MANUEL GEISSER

Wer in diesen Tagen Apple-Autos mit Kameras in Stuttgart und der Region entdeckt, muss sich nicht wundern. Der Tech-Konzern frischt seinen Maps-Dienst auf – und führt in Deutschland eine neue Funktion ein.

Sie sind nicht zu übersehen. Wenn die Autos mit den Kameras auf dem Dach durch die Straßen fahren, ziehen sie die Blicke auf sich. Doch es sind nicht etwa die bekannten Google-Mobile, die in diesen Tagen durch Stuttgart und die Region fahren, sondern Fahrzeuge von Apple.

Auch Apple stellt seinen Kunden vergleichbar zu Google Maps Kartenmaterial zur Verfügung. Dieses wird derzeit erneuert, weshalb in ganz Deutschland Vermessungsfahrten durchgeführt werden. Vom 29. April bis zum 7. Juni sind die Wagen des Tech-Konzerns in Stuttgart und der Region unterwegs. „Die Autos befahren das gesamte Stuttgarter Stadtgebiet. Wie viele es sind, können wir nicht exakt benennen. Aktuell sind etwa 40 Autos in Deutschland im Einsatz“, teilt Apple auf Nachfrage mit.

Keine Erlaubnis der Stadt nötig

Eine Erlaubnis der Stadt braucht es dafür übrigens nicht. „Ein Befahren der Straßen für solch einen Zweck wird als übliche, allgemeine Verkehrsteilnahme bewertet und bedarf deshalb keine Genehmigung jeglicher Art“, sagt Stadt-Pressesprecher Martin Thronberens. Ab wann die überarbeitete Maps-Funktion für Stuttgart abrufbar sein wird, lässt sich nicht genau festlegen. „Die Datenerhebungen und damit einhergehende Verbesserungen in Apple-Karten fließen ständig ein“, heißt es von der Presseabteilung des Unternehmens.

Neben der Auffrischung des Kartenmaterials führt Apple allerdings noch einen neuen Dienst in Deutschland ein – und will damit Google Street View Konkurrenz machen. Bei der Funktion „Look Around“ sind 3D-Spaziergänge möglich, bei denen sich die Nutzer zum Beispiel Sehenswürdigkeiten auf ihren Endgeräten anschauen können. Für diese Aufnahmen laufen Apple-Mitarbeiter mit Kamera-Rucksäcken durch die Städte.

München macht den Anfang

In Deutschland gibt es die Möglichkeit zum virtuellen Rundgang bisher nur in München, die Neuheit wurde Ende April freigeschaltet. Apple hat dazu laut Pressemitteilung eng mit der bayerischen Datenschutzbehörde zusammengearbeitet. Gesichter und Nummernschilder sollen bei „Look Around“ aus rechtlichen Gründen unkenntlich gemacht werden. Für Informationen und Fragen hat der Konzern eine eigene Seite eingerichtet.

Der Dienst ist wohl auch für Stuttgart geplant. Allerdings konnte Apple kein Datum nennen, wann dieser abrufbar sein wird. Aktuell sind die Mitarbeiter mit den Kamera-Rucksäcken in Köln unterwegs.