Ein Mann soll wegen seines Corona-Impfstatus’ nicht versorgt worden sein – die Klinik wehrt sich gegen die Vorwürfe und erstattet Anzeige (Symbolfoto). Foto: dpa/Peter Kneffel

Eine Karlsruher Klinik soll einen mittlerweile verstorbenen Mann wegen seines Impfstatus’ nicht versorgt haben. Das Krankenhaus wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Karlsruhe - Nach Vorwürfen gegen das Klinikum Karlsruhe im Zusammenhang mit einem angeblich nicht gegen Corona geimpften und inzwischen verstorbenen Patienten ermittelt die Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Die Anklagebehörde habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher am Dienstag. Grund seien mehrere Anzeigen - darunter eine aus dem Umfeld des Mannes.

Der Mann soll wegen seines Impfstatus’ nicht versorgt worden sein. Welche Beschwerden er hatte, ist unklar. „Durchaus steht auch die Hypothese im Raum, dass der Patient eine Behandlung ablehnte“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Klinik hat die Vorwürfe „ausdrücklich und vollumfänglich“ zurückgewiesen.

Klinik erstattet Anzeige

Am Dienstag wollte sich das Krankenhaus mit Blick auf das laufende Verfahren zunächst nicht weiter äußern und verwies auf eine Pressemitteilung vom Vorabend. Darin heißt es: „Die Behauptungen sind nicht nur nicht im Gesamtkontext, sondern auch für sich genommen unwahr und völlig aus dem konkreten Behandlungsgeschehen gerissen.“

Auch die Klinik habe Strafanzeige erstattet. „Es sind entgegen jeglicher Faktenlage unwahre Tatsachen behauptet worden, die auch im mutmaßlichen wohlverstandenen Interesse des Verstorbenen als verleumderisch bezeichnet werden können.“

Im Internet kursiert seit dem Wochenende ein Video, das den zu dem Zeitpunkt noch lebenden Patienten in der Klinik auf dem Boden auf einer Matratze liegend zeigen soll. Ob das Video authentisch ist, werde geprüft, sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Obduktion des Mannes. Darüber müsse noch ein Richter entscheiden, sagte der Sprecher der Anklagebehörde. Ermittelt werde in alle Richtungen.