Die „Perle der Weinstraße“ gedeiht auch in den Rohracker Weinbergen. Foto: M. Wegst

Nach einem Aufruf im vergangenen Jahr sind jetzt 40 neue Mandelbäume für das Projekt von Markus Wegst nicht nur in den Rohracker Weinbergen hinzugekommen.

Rohracker - Im Spätsommer vergangenen Jahres hatte Markus Wegst einen Aufruf gestartet: Wer hat Interesse daran, in seinem Weinberg oder Garten in Rohracker einen Mandelbaum zu pflanzen? Die Resonanz sei sehr gut gewesen, berichtet der Aufsichtsratsvorsitzende der örtlichen Weingärtnergenossenschaft. „Es sind durch den Aufruf 40 Bäume dazugekommen.“ Allein 20 davon sind Ende Februar, Anfang März in Rohracker gepflanzt worden, sodass deren Zahl nun auf 53 in elf verschiedenen Sorten angestiegen ist. Darauf ist der Nebenerwerbswengerter ziemlich stolz.

Vor zehn Jahren hatte er seinen ersten Mandelbaum auf einem Hanggrundstück in der Burghalde gepflanzt und Mitstreiter gesucht, um die von terrassierten Steillagen geprägte Kulturlandschaft mit den zartrosa Farbtupfern noch attraktiver zu machen. Mittlerweile ist sein Mandelbaumprojekt über die Grenzen des Stadtbezirks hinaus bekannt: Die andere Hälfte der neuen Bäumchen gingen zum Beispiel nach Uhlbach, Hedelfingen und Sillenbuch. „Es waren die Sorten Dürkheimer Krachmandel, Perle der Weinstraße, Ferragnes und Ferrastar“, berichtet M arkus Wegst. Bei den ersten beiden handle es sich um einheimische Sorten, bei den letztgenannten um welche, die international angebaut würden. „Die lokalen Sorten blühen früher, die internationalen später und sind deswegen weniger spätfrostgefährdet.“ Die kalten Nächte der vergangenen Tage haben allerdings einigen Bäumen zugesetzt.

Ziel sind 100 Mandelbäume

Die Mandel passt – auch wenn sie ursprünglich aus Fernost stammt – seiner Ansicht nach gut in unsere Breitengrade: Sie gedeiht an sonnigen Hängen auf steinigen Böden, einige der rund 30 verschiedenen Sorten sind sogar winterhart. Und pflegeleicht sei die Mandel, die bis zu acht Meter hoch werden kann, auch, sagt Markus Wegst. Sie benötige zum Beispiel keinen Korrekturschnitt und auch nicht zwingend andere Bäume zur Befruchtung. Lediglich in den ersten zwei, drei Jahren sollte der Baum im Sommer regelmäßig gegossen werden. Allerdings brauche er etwas Zeit, bis er die ersten Früchte trägt.

Das Projekt will er fortführen – schließlich hat Markus Wegst eine kühne Vision: Die Mandelblüte in den Rohracker Weinbergen soll Besucher in das knapp 800 Jahre alte Örtchen locken. Je üppiger die Pracht, umso besser. Deshalb ist mitmachen erwünscht. Einen neuerlichen Aufruf habe er nicht geplant, räumt Markus Wegst ein. Aber an zwei Grundstücken hängen Hinweisschilder mit seinen Kontaktdaten. „Allein darauf haben sich mittlerweile schon wieder vier Interessenten für kommenden Herbst gemeldet.“ Zudem werde er immer wieder auf die Aktion angesprochen. Was ihn zuversichtlich stimmt: „Wenn jedes Jahr 10 bis 20 Bäume dazukommen, bin ich zufrieden und es wird in ein paar Jahren Wirkung zeigen.“ 100 Mandelbäume wären seiner Ansicht nach „eine schöne Größenordnung“.