Das Rohracker Feuerwehrmagazin wird saniert und um die Räume des einstigen Getränkemarkts im linken Gebäudebereich erweitert. Foto: Kuhn

Das Feuerwehrhaus in der Tiefenbachstraße wird erweitert. In den Räumen des ehemaligen Getränkemarkts entsteht unter anderem ein Umkleidebereich und im Gerätehaus wird eine Abgasanlage installiert.

Rohracker - Nur die Handwerker-Fahrzeuge vor den Tore n der Freiwilligen Feuerwehr Rohracker lassen erahnen, was sich hinter dem städtischen Gebäude mit dem Schriftzug „Feuerwehr Rohracker“ abspielt. Die Räume der Lebensretter werden endlich erweitert und so gut es in einem alten Gebäude geht, modernisiert. „Hinter den verschlossenen Türen wird trotz Corona-Epidemie ungebremst gearbeitet“, freut sich Feuerwehrkommandant Ralph Werner über die Aktivitäten. Denn die Rohracker Floriansjünger haben lange dafür kämpfen müssen. Seit Jahren leisten sie unter erschwerten Bedingungen ihre Dienste für die Bevölkerung und riskieren dabei die eigene Gesundheit.

Kaum Platz zum Einsteigen

In ihrer Fahrzeughalle gegenüber der ehemaligen Nudelfabrik geht es nämlich gefährlich eng zu: Im Übungs- und erst recht im Notfall müssen die Feuerwehrkräfte kühlen Kopf bewahren. Die breiten Feuerwehrfahrzeuge stehen Tür an Tür, für die Einsatzkräfte bleibt wenig Platz zum Einsteigen und bei der Aus- und Einfahrt ist Millimeterarbeit gefordert. Es ist nicht der einzige Mangel, den das Feuerwehr-Domizil aufweist. Die sanitären Einrichtungen sind vorsintflutlich, Frauen haben keine eigenen Umkleidemöglichkeiten und die bisherige Abgas-Absauganlage entspricht keineswegs den zeitgemäßen Anforderungen. Die Feuerwehrkräfte atmen bislang die Abgase der Fahrzeuge ein. Hinzu kommt: Die erfolgreiche Jugendabteilung mit den Bambinis und der Kita-Erziehung müssen sich Aufenthaltsräume mit den Erwachsenen teilen. Mittelfristig sei „ein Neubau aufgrund des schlechten Zustandes des aus dem Jahr 1981 stammenden Gebäudes erforderlich“, stellte Bürgermeister Thomas Fuhrmann in einer Vorlage für die Gemeinderäte fest.

Neubau unrealistisch

Da ein Neubau inmitten eines Wohngebietes aber unrealistisch erscheint, drängten die Rohrackerer darauf, dass wenigstens die gröbsten Mängel schnell behoben und mehr Platz für die Fahrzeuge und die Mannschaft geschaffen werden. Der Vorteil: Die Rohracker Feuerwehrleute hatten einen Plan. Seit langem stehen die Flächen des benachbarten Getränkemarkts leer. Sie bieten sich zur Entzerrung der Raumknappheit an, können dem Feuerwehrmagazin zugeschlagen werden. Indem eine Wand entfernt wird, wird genügend Platz für das dritte Fahrzeug geschaffen.

Handwerker im Zeitplan

Wo sich einst Getränke stapelten und gehandelt wurden, werden zudem zeitgemäße Umkleidebereiche mit entsprechenden, sanitären Anlagen für beide Geschlechter geschaffen. Ein Gang verbindet den neuen Umkleidetrakt mit der Fahrzeughalle. „Seit einigen Wochen gestalten die Handwerker die Räume um“, sagt Werner. Die Handwerker liegen im Zeitplan. Der Fußboden ist bereits saniert, die Decken sind gerichtet und die Türen eingebaut. In den Osterferien sollen die neuen Spinde aufgestellt werden. „Für uns ist die Verlagerung ein großer Fortschritt. Die Trennung von Fahrzeughalle und Umkleidebereich bedeutet ein Plus an Sicherheit und Komfort für unsere Einsatzkräfte“, freut sich Werner. Nebeneffekt: Im einstigen Getränkemarkt bleibt noch Fläche für ein geschütztes Büro für den Feuerwehrkommandanten und Stellvertreter, einen Versammlungsraum sowie einen separaten Unterrichtsraum für den Feuerwehrnachwuchs.

Diesel wird direkt abgesaugt

Der nächste Schritt wird – vermutlich nach Ostern – der Fahrzeughalle gelten. Nach dem Umzug der Spinde kann das Herzstück der Feuerwehrkräfte umgestaltet werden. Die Fahrzeuge werden mehr Platz und das Magazin endlich die vorgeschriebenen Arbeitsbedingungen erhalten. „Die Dieselabgase werden künftig direkt an der Quelle abgesaugt und nach außen geleitet“, sagt Werner. Wenn die Corona-Krise den Handwerkern kein Schnippchen schlägt, soll die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrmagazins bis Sommer abgeschlossen sein.

„Obwohl die Stadt in einem alten Bestandsgebäude agieren muss, werden wir dennoch ein zeitgemäßes Gerätehaus übernehmen können“, ist Werner zuversichtlich, dass seine Abteilung damit zumindest in den kommenden Jahren gut aufgestellt ist. Ob langfristig eine Fläche für den Bau eines neuen Rohracker Feuerwehrhauses gefunden und finanziert werden könne, müsse sich zeigen.