Gestaltet oft mit Tapeten und sehr farbenfroh, der Designer Matthew Williamson (UK). Das Wohnbeispiel stammt aus dem Buch von Andrew Martin: Interior Design Review Vol. 23, Verlag teNeues, 512 Seiten, 50 Euro, www.teneues.com. Foto: Simon Upton, Robin Gautier, Holly Falconer/The World of Interiors

Opulent und farbenprächtig ist Innenarchitektur von Wohnungen und Häusern von Asien bis Afrika, die Andrew Martin ausgezeichnet hat. Beispiele aus Deutschland sind auch darunter.

Stuttgart - Samt, Seide und Bling-Bling nicht zu knapp erwartet die Leser des gewichtigen Bildbandes über Innenarchitekten und ihre Einrichtungsträume aus aller Welt. Wenig zurückhaltende skandinavische Hygge-Gemütlichkeit sieht man in Hotels, Restaurants, Penthouse-Suiten, Sommerhäusern, die es in die jährliche Auswahl von Andrew Martins „„Interior Design Review“ geschafft haben. Dafür umso mehr hochwertige Stoffe, ausladende Sessel, Messing, Chrom, Spiegel, farblich explosive Innenräume, sand- und cremefarbene Wohnlandschaften.

Königliche Opulenz aus Russland

Puristen schätzen eher Schwarz-Weiß-Kontraste etwa bei Heidrun Diekmann, Afrika, Pamela Makin, Australien, und Holly Bowden, UK, oder Ben Wu aus China. Minimalistisch meditative Ruhe herrscht in mehreren Wohnungen und Häusern in Asien, etwa die, die von Ryu Kosaka und Masakatsu Matsuyama aus Japan ausgestattet wurden. Und wer es königlich opulent liebt, wird die Interieurs von Volniy Soyuz Arkhitektorov aus Russland bewundern.

Innenarchitektur der Luxusklasse ist in der neuen Ausgabe des „Interior Design Review“ versammelt, von der „Times“ als „Oscar der Interior Design Welt“ bezeichnet. Vorgestellt werden in kurzen Porträts die Gestalter und ihr Können, dazu mehrere Einrichtungsbeispiele. Neben Privatresidenzen sind auch öffentliche Gebäude zu bewundern.

Ausgezeichnet wurden vor allem Designer, die in Ländern arbeiten, in denen Innenarchitektur schon lange einen hohen Stellenwert hat (England, USA). Im Buch vertreten sind zudem viele Projekte aus Ländern, in denen Menschen jüngst viel Geld verdient haben (China zum Beispiel).

Hotel am Tegernsee

Deutschland ist mit Nicky Dobree aus London vertreten, sie hat eine Villa in München ausgestattet. Und in einem US-Penthouse, gestaltet von der Siegerin Daun Curry, findet sich ein von Classicon produzierter „Bell Table“ des aus Baden-Württemberg stammenden Designers Sebastian Herkner.

Die Tische stehen auch in einem Projekt der einzigen deutschen Innenarchitekten im Buch, von Landau + Kindelbacher Architekten aus München, die unter anderem mit einem feinen Hotel am Tegernsee vertreten sind. Deutschland ist derzeit ja aus bekannten Gründen ein angesagtes Urlaubsziel, zumindest bei einem Tagesbesuch ließe sich dort zur Inspiration begutachten, was ausgezeichnete Gestalter geschaffen haben.

Info

Andrew Martin: Interior Design Review Vol 23. Verlag teNeues, 512 Seiten, 1000 Fotos, 50 Euro