Eine Skitourengeherin läuft an einem stillgelegten Lift auf dem Feldberg vorbei. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Endlich liegt so richtig viel Schnee im Schwarzwald. Umso herber ist der Schlag für Gastronomen, Hoteliers und Skilehrer. Im besten Winter seit zehn Jahren ist das komplette Tourismusgewerbe im Schwarzwald außen vor.

Titisee-Neustadt - Klaus-Günther Wiesler geht mit Sektglas in der Hand von Tisch zu Tisch, parliert mit den Stammgästen, wünscht ein gutes neues Jahr, fragt nach den Lieben und dirigiert nebenbei das Personal. All die Jahre ist es im Seehotel Wiesler am Titisee so gewesen. Der Menüplan für den vergangenen Jahreswechsel liegt noch auf der Dunstabzugshaube in der Restaurantküche – wie ein Gruß aus einer fernen Parallelwelt. Roulade vom Bachsaibling mit Safransauce und Markerbsenreis hätte es gegeben, dann ein Rinderfilet mit Armagnac und Pflaumen, zuvor ein Hummerbisque. Die Gäste hätten getanzt bis in die Morgenstunden. Stattdessen ging Klaus-Jürgen Wiesler in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar um Viertel nach zwölf ins Bett. Den Neujahrsmorgen habe er immer gefürchtet, weil er morgens schon wieder für die Gäste da sein musste. „Und ausgerechnet das hat mir diesmal gefehlt“, sagt der 60-Jährige.