Blick in die Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus Foto: Liebieghaus/Norbert Miguletz

Es ist inzwischen bekannt, dass die Kunst der alten Griechen und Römer nicht weiß, sondern farbig war. Trotzdem überraschen die knalligen Farben der Rekonstruktionen, die das Liebieghaus in Frankfurt am Main in „Bunte Götter“ präsentiert.

Frankfurt - Wenn Touristen auf die Akropolisstapfen oder durch Rom laufen, fühlen sie sich der Antike oft ganz nah. Das Bild, das sie in ihren Köpfen von der Welt der alten Griechen und Römer skizzieren, ist dabei selbstverständlich: weiß. Weiße Städte mit weißen Tempeln und strahlend weißen Marmorfiguren. Umso größer ist der Schock, wenn man derzeit das Liebieghaus in Frankfurt besucht. Denn die Ausstellung „Bunte Götter“ zeigt, dass die Antike nicht nur bunt war, sondern dass sie offenbar eine Farbigkeit besaß, die man früheren Jahrtausenden nicht zugetraut hätte. Die Spuren an den Originalen und die rekonstruierten Skulpturen lassen eine Ästhetik vermuten, die quietschbunt wie Zuckerwerk war.