Prinz Harry sprach in den vermeintlichen Telefonaten mit Thunberg über Donald Trump, Boris Johnson und seinen Rücktritt als Royal. Foto: dpa/Victoria Jones

Prinz Harry soll auf eine falsche Greta am Telefon hereingefallen sein. Der Royal hat sich demnach offen über seine Abnabelung vom Königshaus und auch über US-Präsident Trump geäußert.

London/Moskau - PPrinz Harry ist nach einem Bericht der „Sun“ in zwei Telefonaten von russischen Komikern hereingelegt worden. Das Duo soll dem Royal vorgegaukelt haben, mit Klimaaktivistin Greta Thunberg (17) und deren Vater zu sprechen. In den Telefonaten hat Harry (35) demnach angeblich auch erläutert, warum er seine royalen Pflichten aufgibt. Der Buckingham-Palast wollte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren.

Harry betonte demnach in dem Telefonat, wie schwer es für seine Frau Meghan (38) und ihn sei, Großbritannien zu verlassen. „Das war sicherlich keine einfache, aber die richtige Entscheidung für unsere Familie, die richtige Entscheidung, um unseren Sohn beschützen zu können.“ Auf die Frage, ob das neue Leben in Kanada schwieriger sei, antwortete der Prinz den Angaben zufolge: „Oh nein, es ist viel besser.“ Er habe zehn Jahre im Militär gedient, was ihn zu einem viel normaleren Menschen gemacht habe, als seine Familie glauben würde.

Auch über Donald Trump äußerte sich Harry

Harry und Meghan geben Ende März ihre royalen Pflichten auf. Ihr letzter offizieller Termin war am vergangenen Montag beim Commonwealth-Tag. In bestimmten Bereichen, die ihnen besonders am Herzen liegen, wollen sie sich aber weiter engagieren. Wovon sie künftig ihren aufwendigen Lebensstil finanzieren wollen, ist noch nicht bekannt.

Über Donald Trump sagte Harry der „Sun“ zufolge, dass Blut an den Händen des US-Präsidenten klebe. Positiver soll Harrys Meinung über Premierminister Boris Johnson sein: Dieser sei „ein guter Mann“, der aber eben seine festgefahrene Meinung habe, zitierte das Blatt aus dem Telefonat. Hinter der Aktion sollen die Komiker Wowan (Wladimir Kusnezow) und Lexus (Alexej Stoljarow) stecken.

Thunberg warnte selbst vor Betrugsanrufen

Die Telefonate haben dem Bericht zufolge an Silvester und am 22. Januar stattgefunden. Die Russen sollen in dem von Harry gemieteten, luxuriösen Haus auf Vancouver Island in Kanada angerufen haben.

Eines der beiden Gespräche wurde auf der Video-Plattform Youtube und auf Facebook veröffentlicht. Britische Medien wie die BBC gingen davon aus, dass es sich höchstwahrscheinlich um Harrys Stimme handele. Der Royal ist ein Fan der Schwedin Thunberg.

Hätte Harry doch bloß Botschaften in den sozialen Netzwerken verfolgt. Die Klimaaktivistin hatte bereits mehrmals davor gewarnt, dass sich Menschen am Telefon als sie ausgäben. „Leider gibt es immer noch Leute, die versuchen, mich zu imitieren, oder die fälschlicherweise behaupten, dass sie mich „repräsentieren“, um so mit hochkarätigen Leuten, Politikern, Medien, Künstlern usw. zu kommunizieren“, schrieb die 17-Jährige Ende Januar auf Instagram.

Schon andere Royals sind auf Telefonscherze hereingefallen

Das russische Komiker-Duo legte bereits mehrfach Prominente rein, darunter waren Boris Johnson als damaliger Außenminister sowie Staatschefs. Im Jahr 2015 riefen sie Popstar Elton John an. Dieser dachte, er würde mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen und diskutierte über die Rechte von Homosexuellen in Russland. Der Kreml forderte die Comedians auf, sich bei dem britischen Sänger zu entschuldigen. Später telefonierte Putin auch selbst mit John.

Die beiden Russen geben sich zwar als unabhängige Spaßvögel. Seit langem hält sich aber der Verdacht, dass sie etwa über den kremlnahen Fernsehsender NTW, für den sie lange arbeiteten, Kontakte in die russischen Machtstrukturen haben, um so auch an die öffentlich nicht zugänglichen Telefonnummern zu kommen. Ihre Scherze haben in Russland Kultstatus. Auch das Telefonat mit Harry wurde in sozialen Netzwerken in Russland als großer und erfolgreicher Spaß gefeiert.

Schon andere Royals sind auf Telefonscherze hereingefallen – sogar die Queen. Ein Discjockey gab sich 1995 so täuschend echt als Kanadas damaliger Ministerpräsident Jean Chrétien aus, dass Königin Elizabeth II. munter mit ihm plauderte - sogar über die Pläne zu Halloween.