In Budapest empfing Ungarn bei der EM 2021 erst Portugal, dann Frankreich. Foto: AFP/FRANCK FIFE

Wegen „möglicher diskriminierender Vorfälle“ hat die UEFA in Bezug auf die beiden EM-Spiele Ungarns gegen Portugal und Frankreich Ermittlungen eingeleitet. Das gab die Europäische Fußball-Union bekannt.

Nyon - Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird Berichte über Diskriminierungen am EM-Spielort Budapest untersuchen. Der Verband teilte am Sonntag mit, dass ein Ermittler eingesetzt worden sei, um eine Untersuchung hinsichtlich „potenziell diskriminierender Vorfälle“ durchzuführen.

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Französische Spieler waren am Samstag von einigen Fans teils wüst und rassistisch beschimpft worden. Wenn der schwarze Stürmer Kylian Mbappé am Ball war, ertönten immer wieder Affenlaute von den Rängen. Dies berichtete ein dpa-Reporter aus dem Stadion. Angreifer Karim Benzema, der algerische Wurzeln hat, wurde ebenfalls vereinzelt verbal angepöbelt.

Auch Cristiano Ronaldo übel angefeindet

Nach dem ersten Gruppenspiel in Budapest hatten portugiesische Medien berichtet, dass Superstar Cristiano Ronaldo von manchen Zuschauern in der Puskas Arena übel angefeindet wurde. Jeweils mehr als 55.000 Besucher, mehrheitlich ungarische Fans, waren bei den beiden Spielen im Stadion.

Bei den bisherigen beiden Partien der Ungarn in Budapest (0:3 gegen Portugal und 1:1 gegen Frankreich) war die berüchtigte „Carpathian Brigade“ im Stadion in Erscheinung getreten. Der schwarz gekleidete Mob wird von Experten als paramilitärische Gruppierung eingeschätzt, die aus Neonazis besteht. Laut Augenzeugenberichten sollen die Mitglieder der Brigade durch homophobe und rassistische Äußerungen aufgefallen sein, auch der Hitlergruß sei gezeigt worden.