Wegen Baumängel ist der Zugang zum Wangener Tor gesperrt. Foto: Mathias Kuhn

Das Wangener Tor in der Eybacher Straße ist nicht nur für Besucher des Jugendhauses ein Wahrzeichen. Es sollte allerdings dringend saniert werden. Zuerst muss aber geklärt werden, wer dafür zuständig ist.

Wange - Für viele Jugendliche in Wangen ist es ein Wahrzeichen: das märchenhafte Tor zum Eingang auf das Gelände des Jugendhauses B 10. Seit einigen Monaten steht es etwas verloren am Rand des früheren Festplatzes. Das bisherige Jugendhaus-Gebäude ist abgerissen, die Mauern des Neubaus wachsen langsam aus dem Boden, das Wangener Tor selbst steht hinter Gittern. Der Zutritt verboten. Der Grund: Das Monument ist baufällig. Mehr als 30 Jahre haben Spuren hinterlassen. Einer der beiden Türme steht bereits leicht schief, mehrfach sind Fliesen zu Boden gefallen. Die beiden kunstvollen Torflügel wurden aus Sicherheitsgründen bereits abgehängt, die in den Anfängen des alten Jugendhauses begehbare Brücke ist längst gesperrt. Vor mehr als 30 Jahren hat Architekt Wolfgang Zumseil mit Ehrenamtlichen der Jugendhausgesellschaft, mit Architekturstudenten sowie mit jungen Wangenern – darunter Flüchtlingen – das Stadtzeichen in der Eybacher Straße errichtet. Der Turmbau zu Wangen erinnert an ein Hundertwasser-Bauwerk. Die Zukunft des Bauwerks ist allerdings ungewiss. Sicher ist: Wenn es erhalten werden soll, müssen einige Schäden behoben werden. Eine Sanierung scheint überfällig.

„Doch wer ist dafür zuständig?“, diese Frage stellen sich Bezirksvorsteherin Beate Dietrich und den Bezirksbeiräten. Bislang konnte Dietrich die Frage nicht exakt klären. Der Turm stehe nicht auf dem Gelände der Jugendhausgesellschaft, insofern sehen sich diese nicht in der Verantwortung für das bauliche Schmuckstück. Vieles weise darauf hin, dass das Liegenschaftsamt der Stadt der Eigentümer sei. Für Dietrich stellt sich dennoch die Frage, wer für eine mögliche Sanierung aufkommen muss oder wem das Material gehört, falls das Wahrzeichen doch abgerissen werden müsse. Niemand wolle ein mögliches Urheberrecht missachten.

Dietrich will deswegen „zuerst diese rechtlichen Fragen geklärt haben, um dann über die Zukunft des Wangener Tores zu diskutieren.“ Architekt Zumseil setzt alles daran, das Bauwerk zu erhalten – eventuell auch als ein Projekt im Zuge der Internationalen Bauausstellung, die im Jahr 2027 in Stuttgart gefeiert wird. Wangens Bezirksbeiräte wollen auch die Wangener Bevölkerung an der Entscheidung teilhaben lassen.

Erhalt, Sanierung oder Abriss? Dietrich kann sich gut vorstellen, dass die Bürger – darunter auch Wangens Jugendliche – dann im Rahmen einer Informationsveranstaltung über die Alternativen diskutieren, ihre Wünsche äußern und mitentscheiden. Zuerst müssten aber die Fakten zur Rechtslage und die geschätzten Kosten zu Sanierung und zum Abriss das Fundament für die Entscheidung bilden. Falls die Sanierung des Turms gewünscht werde, könne man sich dann Gedanken über die Gründung eines Fördervereins „Wangener Tor“ machen.