Niels Clasen hat das Wangener Tor als Anschauungsobjekt nachgebaut. Foto: M. Kuhn

Die Wangener diskutieren über die Zukunft des Wangener Tores. Erhalten und sanieren oder abreißen und danach ein neues bauen? Die Jugendliche wünschen sich, dass es wieder begehbar ist.

Wangen - Es gehört zu den Wahrzeichen von Wangen: das Wangener Tor in der Eybacher Straße, unweit des Festplatzes und des Jugendhauses B 10. Vor 35 Jahren haben Studierenden, Jugendliche und der Architekt Wolfgang Zaumseil viele ehrenamtliche Stunden in den Bau der markanten Eingangspforte ins Jugendhaus gesteckt. Mehr als drei Jahrzehnte später ist es sichtbar in die Jahre gekommen. „Einer der beiden Türme hat Schräglage bekommen“, sagt Niels Clasen. Der Bezirksbeirat der FrAKTION setzt sich wie seine GemeinderatskollegInnen für die Sanierung und den Erhalt des „spektakulären Ankerbaus“ ein. Die Gemeinderäte haben im Rahmen einer Anfrage, die Stadtverwaltung gebeten, die Schäden zu erheben und zu erforschen, ob die Sanierungsarbeiten wie vor 35 Jahren mit jungen Ehrenamtlichen erfolgen könnten. Er wisse, dass dies eine technische Herausforderung sei, aber „es wäre schade, wenn die Rettung des Kunstwerks am Sparzwang scheitern würde“, so Clasen. Er bat die anderen Bezirksbeiräte, sich ebenfalls für die Sanierung des Wangener Tors einzusetzen.

Begehbarkeit erwünscht

Die Lokalpolitiker zeigten durchaus Sympathie für das kunstvolle Bauwerk. Sie betonten aber, dass sie zuerst mehr Fakten über den Umfang der Schäden und die Kosten kennen müssten. SPD-Bezirksbeirätin Anne-Marie Berg hat sich zudem die Mühe gemacht, mit – coronabedingt – nur fünf BesucherInnen des Jugendhauses zu reden, um zu erfahren, welche Wünsche sie haben: Sanieren und erhalten oder das Bauwerk abreißen und im Rahmen eines Projekts neu aufstellen? „Die Jugendliche wollen das bestehende Tor durchaus retten, aber nicht um jeden Preis. Ihnen ist wichtig, dass das Bauwerk – neu oder alt – wieder begehbar ist und noch lange steht“, berichtete Berg. „Sie wollen kein Denkmal, sondern ein Gebäude, das sie sinnvoll nutzen können“, meinte Freie Wähler-Bezirksbeirätin Ingrid Kreis. Wangens Bezirksbeiräte wollen deswegen die Antworten der Stadtverwaltung abwarten, bevor sie eine Entscheidung treffen.