Das wenig erfolgreiche Programm der Direktorin Çagla Ilk hat Anteil an der Umwidmung der Kunsthalle Baden-Baden. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Kunst in der Kunsthalle Baden-Baden muss weichen, damit das Badische Landesmuseum einziehen kann. Das ist nur für einen eine gute Nachricht.

Politik meint mitunter, bittere Wahrheiten möglichst elegant zu verpacken. Deshalb wird die Umwidmung der Kunsthalle Baden-Baden als Erfolg gefeiert. Man fegt ein traditionsreiches Haus für zeitgenössische Kunst mal eben von der Landkarte – verkauft es der Öffentlichkeit aber als Chance, eine „neue Vision für die Kunsthalle“ zu entwickeln. Das auf aktuelle Kunst spezialisierte Team in Baden-Baden soll sich irgendwie mit den Karlsruher Kulturhistorikern arrangieren – und das Kunstministerium erwartet einen „spannenden Dialog“. Der Einzige, der sich über diesen traurigen Coup freuen kann, ist Eckart Köhne, der Direktor des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe, der noch vor wenigen Wochen bangte, was aus der Sammlung werden soll, wenn das Karlsruher Schloss saniert wird. Das Land hat mit vielen Baustellen zu kämpfen: In Karlsruhe werden Kunsthalle und Staatstheater renoviert, 2028 ist auch die Neue Staatsgalerie in Stuttgart fällig. Da ist ein Gutmaß Pragmatismus gefragt.