Das Cannstatter Kulturkabinett fragt Nachbarn in einer Umfrage und möchte daraus verschiedene Kulturprojekte inszenieren, darunter auch ein Gesellschaftsspiel.
Bad Cannstatt - Das KKT führt eine Umfrage durch. Es fragt nach, per Post. Es schreibt an die Nachbarn. So wurden 10 615 Briefe von ehrenamtlichen Helfern eingetütet, die 10 615 Fragebögen versandbereit machten. Sie sollen im Rahmen des KKT-Projekts „Nachbarschaftsarchiv“ an die Nachbarn verschickt werden. „Die Idee des Archivs ist, einen Eindruck von den diversen Lebenswirklichkeiten zu bekommen, die sich im alltäglichen Leben Bad Cannstatts kontinuierlich begegnen“, erklärt Nina Wittmann vom KKT. Dafür erhalten alle Haushalte in den Postleitzahlbereichen 70 372 und 70 374 einen Fragebogen. Wer will, kann teilnehmen – anonym oder mit Angabe der Kontaktdaten. Zusammen mit anderen Künstlern wird die künstlerische Leiterin des Projekts Anna Gohmert mit den interessierten Nachbarn des KKT in einen lebendigen Austausch treten und mit ihnen künstlerische Projekte anstoßen.
Homepage informiert über Umfrage
Auf der eigens für das Projekt erstellten Homepage gibt es weitere Informationen zu den beteiligten Künstlern und zum Ablauf der Befragung. Die Grundidee zum Projekt hat vielerlei Gründe: Als soziokulturelles Zentrum ist das KKT daran interessiert, gesellschaftspolitisch relevante Themen in einen künstlerischen Diskurs zu bringen. Deshalb fragt es nach, was den Menschen wichtig ist. Dadurch, dass sich das KKT ja auch aktiv in einem Öffnungsprozess befindet, war es dem Team wichtig, mit der Nachbarschaft in Kontakt zu kommen. Noch mehr als bisher. Deshalb will das KKT wissen, was beschäftigt die Menschen, wie leben sie, in welchen Konstellationen wohnen sie zusammen, was ist für sie zu Hause und wie leben sie ihre Nachbarschaft.
Aus den Antworten des Fragebogens werden unter der künstlerischen Leitung von Gohmert mit weiteren Künstlern und allen interessierten Teilnehmenden Kunstprojekte entstehen: ein Gesellschaftsspiel, Performance und Fotografie bis hin zu einem Dokumentarfilm.
www.nachbarschaftsarchiv-kkt.de