Wünsche von Nachbarn hängen an der Kulturleine. Foto: Flüwo-Stiftung

Am internationalen Nachbarschaftstag hat die Flüwo-Stiftung in Freiberg eine Aktion veranstaltet. Anwohner konnten ihre Lieblingsorte vorstellen und ihre Erinnerungen an eine Kulturleine hängen.

Freiberg - Der internationale Tag der Nachbarn ist kürzlich auch in Freiberg begangen worden. Die Flüwo-Stiftung, die dort seit einiger Zeit aktiv ist, hatte zu entsprechenden Aktionen aufgerufen. Stiftungsreferentin Viviane Gerster sagte, aufgegriffen und umgesetzt sei die Aktion vom stiftungseigenen Projekt Move Freiberg worden. Das Ziel der jüngsten Aktion: Es sollte die Kreativität der Mieter angeregt werden und zugleich auch den Nachbarn und Mietern die Möglichkeit gegeben werden, zur Teilhabe an der Gestaltung des Stadtteils.

Seit Dezember 2019 gibt es dazu das Projekt von Move Freiberg. Es findet in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund Süd statt und kümmerte sich um Aktionen für Jung und Alt. Es gab in den letzten Monaten, je nachdem wie die Pandemielage es gerade zuließ, Lesungen, Nachbarschaftskino und Konzerte, die die Nachbarn gerne angenommen haben. Oft haben sie auch von ihren Balkonen die Veranstaltungen coronakonform verfolgen können.

Vor kurzem nun wurde die Idee zu einer Kulturleine geboren. Die Projektleiterin des Projektes Move Freiberg, Marie Kolev und Stiftungsreferentin Gerster entschieden sich für eine „Kulturleine“ in Freiberg. Die Leine wurde in der Nähe des Wohncafés Wallerie in der Wallensteinstraße 29 angebracht. „Sie animierte die Bewohner dazu, Bilder, Geschichten und vieles mehr zur Nachbarschaft aufzuhängen“, berichtet Gerster. Eine 85-jährige Bewohnerin habe etwa gleich zwei Briefe verfasst, um sich bei der Gemeinschaft zu bedanken. „Alle sollen es wissen: Ich habe eine tolle Nachbarschaft!“, beginnt einer der Texte, in dem die Nachbarin die große Hilfsbereitschaft im Quartier lobt. Am Tag der Nachbarn selbst sei ein angeregter Austausch vor Ort darüber entstanden, welche Lieblingsorte die Menschen in Freiberg haben und welche Orte noch der Verbesserung bedürfen. Besonders positiv seien von den Anwohnern die vielen Grünflächen hervorgehoben worden, gleichzeitig wünschten sich einige mehr Begegnungsorte und Beteiligung im Quartier, so Gerster. Schon im April hatte die Flüwo-Stiftung einen Aufruf in allen ihren Bauten gestartet, um diesen Tag mit nachbarschaftlichen Aktionen zu begehen. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, um die gelungenste Aktion zu prämieren. Zu gewinnen gibt es ein großes Nachbarschaftsfest für das ganze Quartier, das die Stiftung organisieren wird, sobald es die Corona-Situation wieder zulässt.

Der Internationale Tag der Nachbarn wird seit mehr als 20 Jahren gefeiert. 1999 fand dieser erstmals in Paris statt und hatte zum Ziel, der zunehmenden Anonymität und Vereinsamung in den Städten entgegenzuwirken. Nach fünf Jahren wurde dieser Tag auf Europa ausgeweitet, 2018 wurde er von den Initiatoren der nebenan.de Stiftung nach Deutschland geholt.

Die Flüwo-Stiftung hat eine Facebook-Seite für den Tag der Nachbarn eingerichtet. Auf dieser Seite werden ab Anfang Juli alle Aktionen präsentiert und darüber kann dann abgestimmt werden. Die Seite heißt Flüwo Stiftung – Tag der Nachbarn (https://www.facebook.com/fluewo.stiftung ).