Kriminalhauptkommissar Vincent Ross (André Kaczmarczyk, re.) hat lange Zeit den Insolvenzverwalter Udo Schick (Bernhard Schir, li.) im Verdacht, dessen Mandant ermordet zu haben. Denn der Mann hatte herausgefunden, dass Schick korrupt ist. Foto: Volker Roloff

Kriminalkommissar Vincent Ross ermittelt in Frankfurt/Oder jetzt alleine und hat es mit perfiden Insolvenzverwaltern zu tun. Wie gelungen ist der psychologisch knifflige Fall „Gott des Bankrotts“, die neue Folge des „Polizeiruf 110“?

Was taugt „Der Gott des Bankrotts“. Der neue „Polizeiruf 110“ aus Frankfurt/Oder im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Ein Schuldnerberater (starker Schauspieler: Godehard Giese) bringt durch rhetorische Künste Pleitiers dazu, verrückte Dinge zu tun, um Geld durch Versicherungsbetrug zu ergattern: Antoni Masur fingiert einen Mord, indem er sich mit einer an einen Luftballon gebundenen Pistole selbst tötet. Eine Buchhändlerin hackt sich die Finger ab. Daraufhin überfährt ihre Tochter den Insolvenzanwalt, weil sie – wie die Ermittler lange Zeit – diesen korrupten Typen für den Bösen hält und nicht den irre mephistophelischen Schuldnerberater.

Zahl der Leichen 2

Neuer alter weißer Mann Kommissar Raczek, zuletzt inszeniert als Kerl alter Garde, hat hingeschmissen. Damit die Achtsamkeit des jetzt allein ermittelnden jungen Kommissars Ross besser zur Geltung kommt, wird ihm ein neuer alter Knurrhahn an die Seite gestellt. Der Polizist Rogov, der reichlich unbeholfen wie ein Fisch auf dem Trockenen mit halb offenem Mund durchs Mordgeschehen stapft.

Verrückte Zufälle In einer Pilgergruppe sind sowohl die Töchter des Anwalts als auch der Buchhändlerin – und der Pleitier Mazur. Kam wohl selbst den Drehbuchautoren komisch vor, daher lassen sie den Kommissar selbst sagen, „ein riesiger Zufall, das Ganze“ – das macht es nicht besser.

Unser Fazit Dramaturgische Hänger im Mittelteil und eine interessante Auflösung.

Spannung Note 3; Logik Note 2 – 3