Bei der Eröffnungszeremonie der Berlinale zeigt sich Kirsten Stewart in einem Kleid von Chanel. Foto: IMAGO/APress/IMAGO

Kristen Stewart hat eine echte Verwandlung hingelegt. Früher Vampir-Star, heute Jurypräsidentin der Berlinale. Die spannendsten Momente und Bilder ihrer Karriere.

Vampirmädchen, Prinzessin Diana, Berlinale – all das ist Kristen Stewart. Die US-Schauspielerin ist eine Ausnahmeerscheinung, die seit über zwei Jahrzehnten vor der Kamera steht. Und das mit gerade einmal 32 Jahren.

Dass Stewart ins Schauspielgeschäft einstieg, war wenig überraschend. Durch ihre Eltern, die beide in der Filmindustrie tätig sind, war der Schritt zur ersten Schauspielrolle 1999 naheliegend. Nach einigen Rollen kam dann 2008 der große Durchbruch. Als Isabella Swan in der Vampir-Filmreihe „Twilight“ wurde sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Robert Pattinson über Nacht zum Teenie-Star. Mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar soll die Filmreihe eingespielt haben.

Die Befreiung vom Teenie-Star-Klischee

Doch die 32-Jährige blieb nicht beim Klischee des Teenie-Stars, ganz im Gegenteil. Nach einem medialen Skandal um ihre Affäre mit einem Regisseur und darauffolgender zweijähriger Pause vom Rampenlicht kehrte Stewart gefestigt zurück. Für das Drama „Die Wolken von Sils Maria“ (2014) erhielt sie als erste und bisher einzige US-amerikanische Schauspielerin den César, einen der wichtigsten französischen Filmpreise.

2022 schlüpfte sie im Historienfilm „Spencer“ in die Rolle der Prinzessin Diana – und wurde dafür für den Oscar in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ nominiert.

Doch auch abseits der Kamera ist Kristen Stewart eine Persönlichkeit, die beeindruckt. Seit ihrem Comeback 2014 wirkt sie selbstbewusster und steht zu sich und ihrer Individualität. Häufig diskutiert wird dabei ihre Frisur. Ob lange Mähne, Bob oder Pixie-Schnitt, ob Blond, Braun oder Rot. Ihre Haare scheinen für sie ein Ausdrucksmittel zu sein. Seit der Paris Fashion Week 2022 sieht man die 32-Jährige mit einer Vokuhila.

2013 outet sie sich als bi

Über ihr Privatleben wollte Kristen Stewart lange nicht sprechen. Besonders bei ihren Beziehungen achtete sie darauf, dass so wenig wie möglich an die Öffentlichkeit kommt. Doch seit einigen Jahren spricht sie offener. Was hat sich geändert? Den ersten Schritt ging sie 2013 in der US-amerikanischen Talkshow „Saturday Night Live“, in der sie Gasthost war. In der Sendung reagierte sie auf einen Tweet von Donald Trump über ihre Beziehung zu Robert Pattinson und sagte: „I’m so gay, dude!’“ (auf Deutsch: „Ich bin so lesbisch, Alter“). Seit einigen Jahren steht Stewart zu ihrer Bisexualität.

Den Grund für ihr Outing beschreibt sie so: „Es zu verstecken impliziert, dass ich mich schäme. Das tue ich nicht“. Auch im Film engagiert sie sich für die queere Community. 2021 kündigte sie an, eine queere „gohst-hunting“, also „Geisterjäger“ Reality-Serie zu drehen. Seit 2021 ist sie außerdem mit der Drehbuchautorin Dylan Meyer verlobt.

Ihre Persönlichkeitsentwicklung wird auch von der Filmbranche anerkannt. Seit 2017 ist Stewart Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den Oscar verleihen. Auch für das Filmfestival in Cannes stand sie schon in der Jury.

Die Berlinale 2023 ist nun ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere. Als jüngste Jurypräsidentin in der Geschichte des Filmpreises sorgt ihr Auftritt für jede Menge Aufmerksamkeit. Ihr Style sticht hierbei heraus. Mit ihrer dunklen Vokuhila, die sie schon seit der Paris Fashion Week 2022 selbstbewusst trägt und der bunt gemusterten Schlaghose setzt sie ein modisches Statement.

„Konfrontativ und politisch“

Auch über die Filmfestspiele und die Rolle des Films in heutiger Zeit äußert sie sich klar. Die Berlinale sei „konfrontativ und politisch“, sagt sie. Den Film sieht sie gerade in Krisenzeiten als Mittel gegen Ohnmachtsgefühle: „Ich schätze, es ist die Aufgabe eines Künstlers, ein bizarres oder abartiges Thema aufzugreifen, es zu verarbeiten und in etwas Schöneres, Hilfreiches zu verwandeln.“

Noch bis zum Sonntag ist Kristen Stewart Jurypräsidentin. Dann endet die 73. Ausgabe der Filmfestspiele, die als einer der weltweit bedeutendsten Filmpreise gelten.