Die Polizei sperrt den Tatort in Bad Cannstatt ab. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Bei Streitereien werden zwei Männer durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Außerdem bedrohen Räuber ihre Opfer mit Stichwaffen.

In der Lokalpolitik steht die große Diskussion über eine Messerverbotszone in der Innenstadt in diesem Herbst noch an. Die Polizei hat es gefordert, um Auseinandersetzungen zu verhindern, bei denen Messer gezogen und eingesetzt werden. Vier Fälle, bei denen Messer im Spiel waren, meldet die Polizei vom Wochenende. Davon hat sich jedoch nur einer in der Innenstadt abgespielt, für die die Verbotszone geplant wird.

In Bad Cannstatt und Obertürkheim kam es jeweils nach Schlägereien zu einem Streit. Dabei wurden zwei junge Männer mit Messern verletzt. In der City und in Bad Cannstatt wurden Raubopfer mit Messern bedroht.

Mit lebensgefährlichen Verletzungen ist ein 37-jähriger Mann am Samstag nach einem Streit an der Gnesener Straße in Bad Cannstatt in ein Krankenhaus gekommen. Gegen 19 Uhr soll er sich mit einem Mann gestritten haben. Die Verletzungen wurden vermutlich mit einem Messer verursacht, meldet die Polizei. Der Kontrahent des Verletzten soll 40 bis 50 Jahre alt und 1,75 bis 1,80 Meter groß sein und einen grau melierten Dreitagebart haben. Er sei dunkel gekleidet gewesen. Die Polizei fahndete nach ihm, aber ohne Erfolg.

Ebenfalls mit lebensgefährlichen Verletzungen ist ein 22-Jähriger am Samstag nach einer Schlägerei in Obertürkheim ins Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei geht davon aus, dass auf ihn mit einem Messer eingestochen worden war. Er schwebe mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr, teilte die Polizei am Sonntag mit. Auch ein 19 Jahre alter Mann sei bei der Auseinandersetzung verletzt worden.

Die beiden Männer gerieten mit einer Gruppe gegen 18.40 Uhr vor einer Gaststätte an der Göppinger Straße in Obertürkheim aneinander. Worum es dabei ging, ist laut Polizei nicht bekannt. Auch weiß man nicht, ob die beiden Parteien sich vor dem Zusammentreffen schon begegnet waren, oder ob der Streit aus der spontanen Begegnung heraus entstand. Dabei erlitt der eine Mann den Messerstich. Der andere wurde geschlagen. Auch seine Verletzungen wurden in einem Krankenhaus behandelt. Von den Kontrahenten ist laut Polizei lediglich bekannt, dass es sich um 20 bis 30 Jahre alte Personen gehandelt haben soll.

Am Marktplatz in der Innenstadt wurde in der Nacht zum Samstag ein junger Mann, der gerade Geld aus einem Automaten gezogen hatte, von einer vierköpfigen Gruppe bedroht. Einer hielt ihm ein Messer vor und riss ihm die Geldscheine aus der Hand. meldet die Polizei. Dann drohte er mit dem Messer und forderte das Handy des 22-Jährigen. Damit nicht genug: Die vier Männer zwangen ihn, noch mehr Geld abzuheben. Als er dieses aushändigte, konnte er dem einen Räuber sein Handy wieder entreißen. Damit flüchtete er in ein Lokal in der Nähe und verständigte von dort die Polizei. Den Mann mit dem Messer beschrieb er als knapp 1,80 Meter groß und dunkelhaarig. Er habe ein Fantrikot der Mannschaft Olympique Lyon getragen.

Vier oder fünf Männer griffen am Samstag gegen 21.20 Uhr an der Freibergstraße in Münster einen ebenfalls 22-jährigen Mann an. Er hatte dort am Spielplatz auf einer Bank gesessen. Erst wurde er mit Fäusten geschlagen. Dann hätten sie ihm den Geldbeutel mit 60 Euro und sein 1200 Euro teures Smartphone entrissen. Sie seien 16 bis 18 Jahre alt und schlank gewesen. Mehr ist nicht bekannt, da sie maskiert gewesen seien. Einer der Angreifer war mit einem Messer, ein anderer mit einem Schraubenzieher bewaffnet, sagte das Opfer bei der Polizei aus.

Die Kriminalpolizei hofft in allen vier Fällen auf Zeugenaussagen, die unter Telefon 07 11 / 89 90 - 57 78 angenommen werden.