Hendrik Scheunert mit seinem neuen Krimi – sein drittes Buch. Foto: Mathias Kuhn

Hendrik Scheunert hat seinen dritten Krimi veröffentlicht. Er spielt in Weinbau- und Drogenkreisen. Schauplatz der Geschehnisse ist das sonst eher beschauliche Uhlbach.

Uhlbach - Mord im Uhlbach: Ein hiesiger Wengerter liegt tot im Weinberg am Götzenberg. Offensichtlich mit einer Weinflasche erschlagen. Ist es ein Tötungsdelikt unter Genossenschaftswengertern des Weinconvents Uhlbach? War es eine Eifersuchtstat eines betrogenen Ehemanns oder steckt etwas anderes dahinter? Kommissar Frank Jonas ermittelt wieder. Die Gegend kennt er. Nicht nur weil er am Tag vor dem Mord mit Kollegen in einer Uhlbacher Gastwirtschaft gefeiert hat. Nein, auch in Hendrik Scheunerts erstem Krimi „Rotenbergverschwörung“ ermittelte die Hauptfigur in unmittelbarer Nähe.

Ein Jahr nach dieser Erstveröffentlichung im Jahr 2018 hat Scheunert sein zweites Werk „Wie gewonnen – so zerronnen“ veröffentlicht und dann mit der Recherche zu seinem dritten Krimi begonnen. Eine grobe Idee hatte er da bereits. „Er sollte mit dem Weinbau zusammenhängen und in Uhlbach spielen. Die Recherchen waren jedoch bisher die umfangreichsten“, erzählt der Jungautor aus Heumaden. Fachkundige Unterstützung – was den Weinbau betrifft – habe er von den Mitarbeitern des Weinbaumuseums in Uhlbach und den Beschäftigten des Collegiums Wirtemberg erhalten. Dementsprechend authentisch erscheint die Kriminalgeschichte.

Der Getötete stammt aus einer Uhlbacher Wengerterfamilie, der mit einem anderen Weinconvents-Kollegen, der auch noch die Gaststube „Kalter Besen“ führt, in Streit geraten war. Entsprechend schnell fällt der erste Hauptverdacht auf den Wirt Andre Kalter – zumal er offensichtlich ein falsches Alibi vorweist. Der Fall scheint schnell gelöst. Doch Kommissar Jonas hegt Zweifel, ermittelt unerlässlich weiter und findet immer neue Verästelungen in dem Fall. Er stößt auf eine Liebesaffäre, Intrigen unter Wengerterkollegen, undurchsichtige Machenschaften mit Wein aus Südtirol, Drogengeschäften und auf Schatten eines tragischen Unfalls in der Vergangenheit.

Scheunert gelingt es, den Leser mit immer neuen Einzelheiten zu fesseln und gleichzeitig mit knitzen Dialogen – gerne auch in gut lesbarer schwäbischer Sprache – bestens zu unterhalten. Wer sich in den Oberen Neckarvororten auskennt, findet immer wieder Lokalkolorit. Wem Stuttgart fremd ist, bekommt ein Gefühl für die Landeshauptstadt zwischen Wald und Reben. Ein echter Stuttgart-Krimi. Am Ende wird es spannend und es kommt zu einer überraschenden Wende.

„Ich will die Leser unterhalten und ihnen auch ein bisschen etwas vermitteln“, sagt Scheunert, der sein Buch selbst herausgibt und auch für das Layout verantwortlich ist. „Nach dem Erfolg meines ersten Buch ist einiges professioneller geworden“, sagt der Familienvater, der bei Porsche arbeitet und das Bücherschreiben „als Ausgleich und Hobby am Abend“ betreibt. Die nächste Idee für eine Geschichte schwirrt ihm bereits im Kopf umher.

In dieser Woche ist er aber zunächst nochmals am „Tatort“ in Uhlbach gefragt. Mit dem Weinbaumuseum unternimmt er nämlich eine weinwandernde Krimi-Lesung mit Stationen in den Weinbergen. „Wegen der großen Nachfrage müssen wir weitere Termine im Oktober anbieten“, freut sich Andrea Gerlach, Prokuristin von Stuttgart Marketing, über das große Interesse.

Das Taschenbuch „Kalter Mord am Götzenberg“ ist im epubli-Verlag erschienen und unter ISBN 3752946997 im Buchhandel für 12 Euro erhältlich.