Merle Kröger hat die Jury mit „Die Experten“ überzeugt. Foto: Kröger/PR

Geld gibt es keines, nur Ehre: der Deutsche Krimipreis geht an Merle Krögers Roman „Die Experten“.

Bochum/Hamburg - Der „Deutsche Krimipreis“ geht in diesem Jahr an „Die Experten“ von Merle Kröger. Auf den zweiten Platz der nationalen Wertung gelangte der Autor Johannes Groschupf mit „Berlin Heat“, Platz drei ging an Susanne Saygin mit „Crash“. Das teilte das Bochumer Krimi Archiv über seine Außenstelle in Hamburg mit.

Kröger erzählt in ihrem Thriller „Die Experten“ von einem deutschen Wissenschaftler, der in Ägypten Jagdflugzeuge baut, und von einer Familie, die im Nahen Osten zwischen die Fronten der Nachkriegszeit gerät. Die Autorin mache deutlich, dass es viele Wahrheiten gebe, heißt es in der Jury-Begründung. „Es ist bemerkenswert, wie Merle Kröger das Private mit dem Politischen verbindet.“

David Peace punktet mit „Tokio“

Die internationale Wertung führt „Tokio“ von David Peace an. Es folgt „Nur die Tiere“ von Colin Niel sowie auf Platz drei „Moder“ von Garry Disher. „Tokio“ sei ein Buch „voller Wut und Ekel. Und doch entfaltet es einen Sog und eine sprachliche Wucht, eine grimmige Schönheit, der man sich nicht entziehen kann“, heißt es in der Jury-Begründung. Der Roman spielt im Jahr 1949, als Japan unter US-amerikanischer Besatzung steht.

Der Deutsche Krimipreis ist nicht dotiert. Die Auszeichnung würdigt seit 1985 Autoren für Krimis, „in denen sie dem Genre literarisch gekonnt und inhaltlich originell neue Impulse geben“. Eine öffentliche Preisverleihung findet auch in diesemJahr nicht statt.