Armenien und Aserbaidschan kämpfen weiter um die Region Bergkarabach. (Archivbild) Foto: dpa/Uncredited

Die zweitgrößte Stadt in der umkämpften Kaukasus-Region Bergkarabach ist gefallen. Zumindest beansprucht das Land Aserbaidschan diesen Sieg für sich. Von Kriegsgegner Armenien kommt Widerspruch.

Baku/Eriwan - Aserbaidschan hat eigenen Angaben zufolge die zweitgrößte Stadt in der umkämpften Kaukasus-Region Bergkarabach eingenommen. Armenien widersprach der Darstellung am Sonntag umgehend. „Dieser Tag wird ein großartiger Tag in der Geschichte Aserbaidschans“, erklärte Präsident Ilham Alijew. Die Stadt Schuscha liegt etwa 15 Kilometer südlich der größten Stadt in Bergkarabach, Stepanakert. Schuscha, von Armeniern Schuschi genannt, ist für beide Seiten strategisch wichtig. Aserbaidschan könnte sie als Schlüsselstelle für einen Angriff auf Stepanakert dienen. Zudem hat die Stadt für beide Seiten eine kulturelle Bedeutung.

Der Konflikt um Bergkarabach ist vor gut sechs Wochen wieder offen ausgebrochen. Aserbaidschan beansprucht die Kontrolle über die Enklave und treibt seine Offensive voran. In Bergkarabach leben überwiegend christliche Armenier. Die Truppen der Region werden von Armenien unterstützt. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zum mehrheitlich islamischen Aserbaidschan, obwohl es sich 1991 von dem Land losgesagt hatte. Vermittlungsversuche unter anderem der USA für einen Waffenstillstand sind bislang gescheitert. Mindestens 1000 Menschen sind in dem Konflikt bislang ums Leben gekommen.