Christoph Sonntag als Fastenprediger Bruder Christopherus tritt nicht am Samstag auf, sondern wahrscheinlich im April. Foto: Markus Palmer

Winfried Kretschmann wollte kommen, auch fast sein gesamtes Kabinett (mit Ausnahme des erkrankten Thomas Strobl) sowie Cem Özdemir: Doch SWR und Christoph Sonntag haben jetzt die Fastenpredigt am Samstag wegen des Krieges in der Ukraine abgesagt.

Stuttgart - Wegen Corona ging im vergangenen Jahr nicht viel, jetzt sorgt der Krieg in der Ukraine für eine weitere Absage: „Angesichts der russischen Invasion kann ich als Fastenprediger Bruder Christopherus nicht die kleinen Verfehlungen der heimischen Politiker anprangern“, sagt der Kabarettist Christoph Sonntag gegenüber unserer Zeitung, „während ein Despot die Welt in Angst und Schrecken versetzt.“ Gemeinsam mit dem SWR ist er sich einig, dass die für Samstag geplante Sendung „Das jüngste Ger(i)ücht“ aus der Alten Kelter in Fellbach zum jetzigen Zeitpunkt nicht stattfinden kann. Die Veranstalter denken über eine Verschiebung in den April nach. Die bereits gekauften Karten behalten ihre Gültigkeit.

Die Alte Kelter sollte zur Hälfte belegt werden

Ein Publikum gab’s im vergangenen Jahr bei der Fastenpredigt mit Starkbieranstich wegen Corona nicht. Nur einige Politiker durften – weit auseinander -Sonntags Späßen lauschen. Diesmal hatten die Behörden erlaubt, die Alte Kelter zur Hälfte zu belegen. Die Karten waren rasch ausverkauft. Auch viele Politikerinnen und Politiker hatten zugesagt. „Alle wären wieder da gewesen“ ,sagt Christoph Sonntag, „nur das Büro von Thomas Strobl hat kurzfristig absagen müssen.“ Aus Berlin hatte der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir zugesagt. Nach seiner Corona-Erkrankung musste der Innenminister in ein Krankenhaus. Zahlreiche Größen der heimischen Kabaretts- und Spaßszene – von Thomas Schreckenberger bis zu Dui do on de Sell – wollten zur zehnten Sendung des „Jüngsten Ger(i)üchts“ mit dem Programm „Traumschiff“ auftreten. An Bord der klimaneutralen „MS Reizenstein“ sollte es gehen, in „The Bäd Württ-Länd“, wie es in der Ankündigung hieß. Wann die Schiffsreise nachgeholt werden kann, soll in Kürze bekannt gegeben werden.