Ein Großaufgebot der Polizei suchte nach dem Flüchtigen – mit Erfolg (Symbolbild). Foto: IMAGO/Fotostand/Reiss

Ein junger Häftling entweicht aus dem offenen Vollzug des Gefängnisses Maßhalderbuch im Kreis Reutlingen. Wenig später wird er wieder gefasst. Wie konnte die Flucht gelingen?

Am Samstag ist ein 19 Jahre alter Häftling aus dem offenen Vollzug des Gefängnisses Maßhalderbuch in Hohenstein im Kreis Reutlingen entwichen und wenig später gefasst worden. Wie die Polizei am Sonntag berichtet, hatte der 19-Jährige zuvor einen 60 Jahre alten Aufseher überwältigt und dann die Flucht ergriffen. Der Beamte wurde bei dem Angriff nicht verletzt.

An der anschließenden Suchaktion waren neben mehreren Streifenwagenbesatzungen und der Kriminalpolizei auch ein Polizeihubschrauber, ein Personenspürhund und Bereitschaftspolizisten im Einsatz. Die Einsatzkräfte entdeckten den Flüchtige in einem nahe gelegenen Waldstück und nahmen ihn nach kurzer Verfolgung unverletzt fest. Der Mann wurde in eine geschlossene Justizvollzugsanstalt gebracht.

Keine Mauern, kein Stacheldraht

Das Gefängnis in Maßhalderbuch liegt auf der Schwäbischen Alb und ist Teil der Hauptanstalt im nahen Rottenburg. Es gibt dort keine hohen Mauern und keinen Stacheldraht. Es ist ein Hofgut, das die Ackerflächen und die Viehhaltung nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftet. Die dort eingesetzten Gefangenen sind im offenen Vollzug - die Häftlinge haben in der Regel schon Ausgänge und Hafturlaube erfolgreich absolviert.

Man könne davon ausgehen, dass keine Fluchtgefahr bei diesen Insassen bestehe, steht auf der Homepage des Justizministeriums Baden-Württemberg. Die Arbeit außerhalb der Gefängnismauern wird von Vollzugsbediensteten überwacht. Als Freizeitangebote gibt es einen Fitnessraum, eine Tischtennis-, eine Volleyball- und eine Fußballgruppe.