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Bei den 35- bis 70-Jährigen in reichen Ländern hat Krebs inzwischen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Haupttodesursache abgelöst.

Paris (dpa) Das Ergebnis zweier Studien wurde beim Europäischen Kardiologie-Kongress (ESC) in Paris vorgestellt. Die Welt erlebe einen entscheidenden Wandel bei den Nichtübertragbaren Krankheiten: Da Herz-Kreislauferkrankungen in vielen Ländern weiter zurückgehen, dürfte Krebs in einigen Jahrzehnten weltweit die häufigste Todesursache werden, hieß es zu den im Fachmagazin «Lancet» veröffentlichten Daten.

Als reiche Länder gelten bei der sogenannten PURE-Untersuchung beispielsweise Kanada oder Schweden. Deutschland oder Österreich waren in die Analyse nicht einbezogen. Als Länder mit einem mittleren Einkommen wurden beispielsweise China, Polen und die Türkei aufgeführt, als arme Länder Indien und Tansania.

Für eine der Studie waren Daten von rund 160 000 Menschen im Alter von 35 bis 70 Jahren aus 21 Ländern der Erde analysiert worden. Mit Herz-Kreislauferkrankungen zusammenhängende Todesfälle gibt es bei dieser Altersgruppe demnach in ärmeren Ländern zweieinhalb mal häufiger als in reichen Staaten - obwohl in den vermögenden Industrieländern wesentlich mehr Risikofaktoren für solche Krankheiten existieren. Ursache sei wahrscheinlich die schlechtere Gesundheitsversorgung in armen Ländern, erläutern die Forscher um Salim Yusuf von der McMaster Universität in Hamilton und Gilles Dagenais von der Universität Laval in Quebec (Kanada).