Während der Corona-Pandemie haben deutlich weniger Menschen im Südwesten eine Krebsdiagnose erhalten als in den Jahren zuvor (Symbolbild). Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 habe es laut der Krankenkasse Barmer deutlich weniger Krebsdiagnosen gegeben als in den Jahren zuvor. Warum das eine dramatische Entwicklung ist.

Laut Abrechnungsdaten der Krankenkasse Barmer haben während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 deutlich weniger Menschen im Südwesten eine Krebsdiagnose erhalten als in den Jahren zuvor. Dies sei laut einer Sprecherin jedoch wohl darauf zurückzuführen, dass weniger Menschen aus Angst vor Corona zum Arzt gingen und dadurch Neuerkrankungen unerkannt blieben. Landesgeschäftsführer Winfried Plötze bezeichnete das als dramatische Entwicklung. Die Corona-Pandemie solle niemanden davon abhalten, regelmäßig zu den Früherkennungsuntersuchungen zu gehen.

„In Baden-Württemberg lag die Zahl der diagnostizierten Neuerkrankungen im ersten Pandemiejahr 32 Prozent unter der durchschnittlichen Krebsinzidenz der Jahre 2017 bis 2019“, sagte Plötze am Mittwoch in Stuttgart. Für die Analyse hat die Krankenkasse nach eigenen Angaben ausgewertet, wie oft bei den Versicherten Haut-, Brust- und Prostatakrebs sowie ein Karzinom an den Verdauungsorganen und an den weiblichen Geschlechtsorganen ärztlich festgestellt wurde. Demnach sei im Betrachtungszeitraum die Diagnoserate bei Hautkrebs um 51 Prozent gesunken, beim Brustkrebs um 35 Prozent.