Bis vor wenigen Jahren lag der Dieselpreis in Deutschland immer deutlich unter dem von Benzin. Inzwischen müssen Autofahrer aber mitunter mehr für den Dieselkraftstoff als für Benzin berappen. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Der zurzeit hohe Dieselpreis hat etwas mit seiner nahen Verwandtschaft zum Heizöl zu tun.

Diesel und Heizöl sind chemisch sehr eng miteinander verwandt. Und das ist letztlich der Grund, warum sich zurzeit der Dieselpreis anders entwickelt als der von Benzin: Weil viele Kunden aus Sorge um weitere Preiserhöhungen gerade ihre Heizöltanks auffüllen, ist die Nachfrage hier besonders hoch – was die Preise weiter anziehen lässt. Diesel ist in den vergangenen Wochen deshalb auch dann teurer geworden, als die Rohölpreise vorübergehend gefallen sind. Auch diese Preise steigen inzwischen wieder, sodass auch von dieser Seite keine Entlastung in Sicht ist.

Aber wie hängen Diesel und Heizöl bei der Herstellung genau zusammen? Sie werden aus demselben Ausgangsprodukt hergestellt, dem so genannten Gasöl, das einer der Bestandteile ist, der bei der chemischen Zerlegung von Rohöl entsteht.Und der Preis von Gasöl ist kontinuierlich gestiegen.

Seit Anfang Oktober ist dieses Vorprodukt um ein Viertel teurer geworden. Zudem kann man in der Raffinerie entscheiden, was von diesem Gasöl zu Diesel wird und was zu Heizöl. Wenn die augenblicklichen Margen fürs Heizöl höher sind und deshalb mehr von ihm produziert wird, dann bleibt eben weniger Vorprodukt für die Dieselherstellung übrig und das Angebot wird hier knapper.

Heizöl in den Tank?

Prinzipiell wäre es möglich, einen Dieselmotor mit Heizöl zu betreiben. Doch das ist nicht nur illegal, weil Heizöl viel weniger besteuert wird als Diesel, sondern auch für den Motor gefährlich, weil unterschiedliche Aufbereitung und verschiedene Zusatzstoffe dann doch für einen relevanten Unterschied der beiden Erdölprodukte sorgen.

So wird Diesel deutlich stärker entschwefelt als Heizöl. Andere Zusatzstoffe sorgen beispielsweise dafür, dass dieser Kraftstoff bei niedrigen Temperaturen flüssig bleibt. Ganz nebenbei sorgt auch der Staat dafür, dass man beides nicht verwechseln kann: Heizöl muss rot eingefärbt werden, was bei Kontrollen von Fahrzeugtanks die Antwort auf die Frage möglich macht, was da denn wirklich drinsteckt.

Hohes Risiko bei Missbrauch

Wer Heizöl in den Tank kippt riskiert aber auch, dass etwa die Einspritzpumpe kaputt geht. Und unter anderem der höhere Schwefelgehalt von Heizöl sorgt auch für einen deutlich höheren Schadstoffausstoß.

Und wenn man je damit auffliegen sollte, können die Strafen heftig werden: Man macht sich der Steuerhinterziehung schuldig und kann daher eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren bekommen.