Demonstranten haben auf dem Gelände der US-Botschaft in Bagdad ein Feuer gelegt. Foto: dpa/Khalid Mohammed

Die USA und der Iran pokern hoch. Das könnte den ganzen Nahen Osten in Brand setzen, meint Martin Gehlen.

Tunis - Im Nahen Osten beginnt das neue Jahrzehnt, wie das alte endete – mit Chaos und Gewalt, mit Luftangriffen und Todesopfern. Im Norden Syriens verbreiten russische Kampfjets Angst. Auf dem Schlachtfeld in Libyen braut sich der nächste internationale Stellvertreterkrieg zusammen. Im Irak droht nach dem spektakulären Angriff auf die US-Botschaft ein Showdown zwischen den Erzfeinden Washington und Teheran. Beide Seiten pokern hoch – und haben viel zu verlieren. Trump will im Wahlkampf damit punkten, er habe seine Soldaten aus dem nahöstlichen Morast nach Hause geholt. Zugleich aber gäbe er damit amerikanischen Einfluss preis und öffnete in Europas Nachbarregion neue Spielräume für die Ambitionen von Moskau und Peking.