Ein nicht immer ganz einfaches Verhältnis:
Mensch und Maschine. Foto: dpa

Künstliche Intelligenz ist heute in allen Lebensbereichen total angesagt. In manchen Fällen ist das aber ziemlich blöd, meint unser Kolumnist Werner Ludwig. Mitunter versagen die Maschinen kläglich.

Stuttgart - Viele Deutsche haben Angst, dass unser Land im weltweiten Wettlauf um die Künstliche Intelligenz abgehängt werden könnte. Bei einer Erhebung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften äußerten kürzlich 53 Prozent Befragten diese Befürchtung – also mehr als jeder Zweite. Bei derselben Umfrage stellte sich allerdings auch heraus, dass drei Viertel der Teilnehmer gar nicht erklären konnten, was Künstliche Intelligenz (KI) eigentlich ist. Auf der anderen Seite gibt es auch hierzulande viele Leute, die wenigstens ungefähr wissen, was KI ist – beispielsweise, weil sie sich als Forscher oder Entwickler damit beschäftigen. Auf dem Gebiet des Selbstmarketing können die Vertreter dieser Disziplin beachtliche Erfolge vorweisen. So gibt es mittlerweile praktisch keinen Forschungsantrag mehr, in dem nicht in jedem dritten Absatz der Begriff „Künstliche Intelligenz“ auftaucht – ganz egal, ob es um Linguistik, Ingenieurwissenschaften oder Molekularbiologie geht. Wer diese Regel nicht beherzigt, hat nur minimale Chancen, in den Genuss von Forschungsgeldern zu kommen.