Lucy (10), Marie (10) und Amelie (11) gehören zu den Umweltheld:innen Gärtringen: Sie sammeln Müll. Foto: Yvonne Hornikel

Mit Zange, Müllbeutel und Handschuhen ziehen die drei Kinderreporterinnen Lucy, Marie und Amelie durch die Straßen Gärtringens. Ihre Mission: den Müll einsammeln, den andere hinterlassen haben.

Stuttgart - Nicht erst seit der Fridays-for-Future-Bewegung ist klar, dass sich viele Kinder und Jugendliche für den Umweltschutz einsetzen. Damit kann jeder zu Hause oder in der eigenen Straße anfangen – so wie diese drei Reporterinnen der Kinderzeitung, die zu den Umweltheldinnen Gärtringen gehören.

Amelie, Marie und Lucy, was macht ihr als Umweltheldinnen?

Marie Wir sammeln Müll ein, damit die Umwelt erhalten bleibt. Dafür gehen wir immer wieder mit Zangen, Handschuhen und Müllsäcken raus – wir sammeln zum Beispiel Zigarettenstummel, alte Glasflaschen und Plastik ein.

Lucy Masken sind gerade das Problem. Die liegen überall. Schon klar, man kann keine Stoffmasken mehr verwenden, die schützen nicht so gut vor Corona. Aber dann kann man seine Maske doch wenigstens in den Müll schmeißen.

Amelie Bei uns zu Hause gibt es ein kleines Kiesbett im Garten. Da vergraben viele ihre Zigarettenstummel. Die müssen wir dann immer rausbuddeln.

Wie geht es euch dabei, den Müll aufzusammeln?

Lucy Das ist schon ein bisschen traurig.

Marie Wenn man sich überlegt, dass Leute wie wir sich Mühe geben und ihre Freizeit dafür nutzen, damit es der Umwelt besser geht, und dann gibt es andere, die schmeißen ihren Müll einfach rücksichtslos ins Gebüsch – das macht mich wütend.

Amelie Als mir die beiden davon erzählt haben, habe ich zuerst gedacht: „Iiieeehhh! Müll einsammeln!“ Als ich dann dabei war, war ich überrascht, dass es Spaß macht. Und man tut etwas Gutes für die Umwelt! Das fühlt sich gut an.

Fordert ihr manchmal auch Leute auf, ihren Müll selbst weg zu räumen?

Amelie Als ich mal zur Schule gelaufen bin, hat ein Junge sein Lolli-Papier einfach fallen gelassen. Da habe ich zu ihm gesagt: „Bitte räum deinen Müll auf, das ist nicht gut für die Umwelt.“ Das hat er dann auch gemacht.

Lucy Ich habe schon ganz viele beobachtet, die ihre Zigarette einfach hinwerfen. Da wäre ich am liebsten hin gelaufen und hätte gesagt: „Tun Sie die Zigarette in den Müll!“ Aber das traue ich mich bei Erwachsenen nicht. Zu einem Mädchen oder Jungen würde ich das ja sagen, zu einem Mann oder einer Frau eher nicht.

Und wie reagieren Menschen, die euch dabei beobachten?

Marie Einmal ist ein älteres Ehepaar an uns vorbei gelaufen und hat uns gelobt. So etwas ist schon aufmunternd!

Lucy Als uns eine Familie gesehen hat, haben die Kinder gefragt: „Was machen die Mädchen da?“ Da haben die Eltern gesagt: „Die sammeln Müll – fragt sie doch mal, was genau sie da machen.“ Aber das haben sich die Mädchen leider nicht getraut, die waren erst so fünf, sechs Jahre alt. Ich glaube, die fanden es gruselig, dass wir so große Handschuhe anhatten.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Lucy Die Leute sollen ihren Müll selbst aufräumen!

Marie Natürlich wäre es toll, wenn andere Kinder und auch Erwachsene Müll einsammeln und Spaß daran haben. Wenn das ganz viele Leute machen, dann ist die Welt weniger verschmutzt. Das geht auch in Corona-Zeiten. Man muss ja nicht in Gruppen rumlaufen, jeder kann das in seiner eigenen Straße machen.

Maresa Stölting ist die Leiterin der Stuttgarter Kinderzeitung und der Stuttgarter Kindernachrichten. Das 24-seitige Magazin erklärt Kindern die Welt und kommt jeden Freitag druckfrisch zu Ihnen nach Hause. Probeabo bestellen unter: www.stuttgarter-kinderzeitung.de oder www.stuttgarter-kindernachrichten.de