Wie kann Stuttgart die in Paris vereinbarten Klimaziele einhalten. Dafür soll nun repräsentativ zusammen gesetzter Bürgerrat Vorschläge erarbeiten. Foto: imago images/Müller-Stauffenberg

Die Stadt will repräsentativ ausgewählte Bürger in die Klimaschutzpolitik einbeziehen. Ein 50 bis 60 Köpfe umfassender Bürgerrat soll Empfehlungen für den Gemeinderat erarbeiten. Der Klimaausschuss hat dem Auswahlprozedere jetzt zugestimmt.

Stuttgart - Die Stadt will bis zum Sommer kommenden Jahres einen „Bürgerrat Klima“ installieren, der die kommunalen Maßnahmen zum Erreichen der Pariser Klimaziele ergänzen, konkretisieren und durch eigene Vorschläge ergänzen soll. Ziel ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Klimapolitik in breiten Bevölkerungsschichten. Das Gremium geht auf einen Einwohnerantrag der Initiative Klimarat zurück, den der Gemeinderat im Grundsatz bereits gebilligt hat. Als Vorbild dient offenbar das Bürgerforum des Landes zum Thema Opernsanierung. Der Umweltausschuss hat am Freitag dem Auswahlprozedere für die 50 bis 60 Teilnehmer einstimmig sein Plazet erteilt.

Ein Drittel der Teilnehmer kommt aus der jüngeren Altersgruppe

Demnach werden aus einer Zufallsstichprobe des Amts für öffentliche Ordnung zunächst 5000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter angeschrieben. Im weiteren Verlauf werden dann rund 50 bis 60 Teilnehmer ausgesiebt – repräsentativ ausgewählt nach Alter, Geschlecht und Herkunft. Ein Drittel der Teilnehmer soll die jüngere Altersgruppe ab 16 vertreten, die vom Klimawandel in den kommenden Jahren besonders betroffen sein dürfte. Die Gruppe soll sich ab Sommer sechsmal unter externer Moderation treffen und ihre Empfehlungen abschließend dem Gemeinderat vorlegen. Auf Antrag der Initiatoren wurde in die vom Ausschuss einstimmig gebilligten Beschlussvorlage noch der Passus aufgenommen, dass der Gemeinderat sich verpflichtet, zu begründen, warum er Empfehlungen ablehnt oder weiter verfolgt. Die Stadt lässt sich das Verfahren insgesamt 293 000 Euro kosten.