Holzgerlingen plant ein Konzept, das Kühlung an heißen Tagen verspricht, aber auch mehr Naturschutz.
Starkregen, Überschwemmungen, Trockenheit: Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar. Um sich vor dessen Folgen künftig besser zu schützen, plant die Stadt Holzgerlingen ein Grünkonzept. Im Zuge dieser Maßnahmen sollen unter anderem Bäume gepflanzt, Flächen entsiegelt und Schattenflächen geschaffen werden.
Thomas Egeler, Klimaschutzmanager der Stadt, gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung einen kurzen Überblick über das, was sich in Holzgerlingen in dieser Sache tun soll. „Unser Stadtgrünkonzept sieht die Schaffung und Aufwertung von Grünflächen und Parks vor, die nicht nur zur Kühlung an heißen Tagen beitragen, sondern auch als Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna dienen sollen“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Wasserelemente für den Marktplatz
Die Schwerpunkte der bisher geplanten Maßnahmen sind Bereiche wie der Marktplatz, das Freizeitgelände Rosswiesen oder das Berkenschulzentrum. Dessen Pausenhöfe könnten beispielsweise teilentsiegelt werden, stellte Egeler vor. Bei den Rosswiesen indes mangelt es an Schatten bei gleichzeitig eingeschränkten Möglichkeiten, Bäume zu pflanzen oder Sonnensegel zu installieren. Der Grund: Unter der Erde befinden sich Rückhaltebecken und Kanäle, die es zu berücksichtigen gilt. Möglicherweise, so ist es dem Konzept zu entnehmen, könnte man jedoch die Seilbahn verlegen und an deren jetzigem Standort etwas pflanzen.
Auf dem Marktplatz sieht das Konzept die Integration von Wasserelementen vor, um Abkühlung zu schaffen, sowie eine „grüne Bushaltestelle“. Mehr Begrünung soll es auch am Quartiersplatz der Olgastraße und im Bereich der Eberhard-/Hohenzollernstraße geben. Letztere soll zudem zu einer Freiluftschneise umgestaltet werden. Bevor Missverständnisse aufkommen: „Wir werden da keine Ventilatoren aufstellen“, merkte Bürgermeister Ioannis Delakos (parteilos) scherzhaft an. Auch den Bäumen entlang der Straßen in Holzgerlingen soll künftig geholfen werden – beispielsweise durch besseren Schutz vor Streusalz oder wenn möglich durch Wurzelraumerweiterungen.
Die Maßnahmen sollen nur der Anfang sein
Diese Maßnahmen bilden lediglich den „ersten Aufschlag“ für das Konzept, stellte Bürgermeister Ioannis Delakos klar. Weder seien sie im Detail geplant, noch sei das alles, was im Rahmen des Stadtgrünkonzepts realisiert werden soll. Insgesamt wolle man „mehr Grün, mehr Schatten, mehr Aufenthaltsqualität“ in Holzgerlingen. Profitieren könne die Stadt dabei finanziell von passenden Fördertöpfen.
Der Gemeinderat nahm das Konzept wohlwollend zur Kenntnis. Lukas Hahn (BNU) schlug vor, die Maßnahmen auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten anstatt nur auf einzelne Schwerpunkte. Und Ralf Mickeler (SPD) ergänzte, dass man künftig bei jeder Garage, jedem Carport das genehmigt würde, darauf bestehen solle, die Dachfläche zu begrünen.
Der Gemeinderat votierte einstimmig dafür, die Verwaltung mit der Planung zu beauftragen sowie die Fördermittel des Programms „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ zu beantragen.