Könnte das Feuerbachtal Rückzugsraum bei Hochwasser bieten, das soll das Hochwassergutachten zeigen. Foto: Iris Frey

Im Juni 2018 gab es in Mühlhausen eine große Hochwasserwelle durch Starkregen verursacht. Nun ist ein Hochwassergutachten von der Stadt beauftragt worden, aber noch nicht fertig. Es verzögert sich.

Mühlhausen - Drei Jahre ist es her, dass in Mühlhausen die Altstadt überschwemmt wurde und der Feuerbach nach einem Starkregen über die Ufer getreten war und sich in einer großen Flutwelle Richtung Alt-Mühlhausen ergoss. Vor genau einem Jahr wurde eine Flussgebietsuntersuchung in Mühlhausen im Feuerbachtal durchgeführt. Das Ergebnis steht noch aus.

Klaus Hofmann vom Tiefbauamt erklärte nun dazu: „Leider hat sich die Fertigstellung der Flussgebietsuntersuchung pandemiebedingt verzögert. Wir rechnen nun damit, dass das beauftragte Ingenieurbüro in den kommenden Monaten alle Untersuchungen abschließen und die Unterlagen bis zum September fertigstellen kann.“ Ansonsten gelten die Aussagen aus dem Jahr 2020 unvermindert weiter. Nach dem Vorliegen der Ergebnisse der Flussgebietsuntersuchungen können wir über die weiteren Schritte und Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes am Feuerbach entscheiden.

Wir erinnern uns: Am 7. Juni 2018 war in Mühlhausen abends auf einmal nichts mehr wie es war: Ein Starkregen war niedergegangen und hatte den Feuerbach in kürzester Zeit so anschwellen lassen, dass er sich als riesige Flutwelle über Alt-Mühlhausen ergoss. Auch von den oberen Hängen Mühlhausens strömte das Wasser in Massen herunter. Viele Keller standen unter Wasser. Autos wurden weggeschwemmt. Bis heute haben die Bewohner Sorge, wenn es stark regnet, dass wieder so etwas passiert. Ausgeschlossen hatte das von der Verwaltung niemand. Mit ursächlich wurde der Klimawandel immer wieder genannt und die starke Überbauung. Auch, dass es zu wenig Ausdehnungsflächen gebe für den Feuerbach.

Wiesen als Auslaufflächen

Die Bewohner im Feuerbachtal wissen es, wie schnell aus dem kleinen Bach ein reißender Fluss werden kann. Sie mussten auch vor drei Jahren zusehen, wie Garagen unter Wasser standen und der Garten überspült wurde. Doch die Angst sitzt den Bewohnern in den Knochen.

So gab es auch Anwohner, die es begrüßen würden, wenn die Grünflächen im Feuerbachtal als Auslaufflächen für den Feuerbach genutzt werden. Längst sind viele der gröbsten Schäden des Hochwassers beseitigt. Doch noch arbeitet die Stadt an langfristigen Konzepten. Und dazu braucht sie das Gutachten.

2019 wurde im Viadukt Zazenhausen am Feuerbach frei geschnitten, um den Durchfluss zu verbessern. Jetzt soll die Flussgebietsuntersuchung die hydrologischen Zusammenhänge der Bachhalde und des Feuerbachs aufzeigen. Ende vergangenen Jahres hätten ersten Angaben zufolge die Planungen dazu erfolgen sollen, um dann in diesem Jahr für die Umsetzung im Doppelhaushalt die nötigen Mittel bereit zu stellen. Ein Antrag auf den Bau einer zweiten Röhre für den Feuerbach, den der Bezirksbeirat gestellt hatte, war von der Verwaltung abgelehnt worden, aus wirtschaftlichen Gründen. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann hatte angekündigt, dass die Stadt 2021/22 eine Dohle an der Bachhalde ertüchtigen wolle. In diesem Jahr hatte es Pflegearbeiten im Eschbachwald gegeben und gab es entlang des Feuerbachs weitere Freischnitte.