Mittels Smartphone-App den eigenen CO2-Ausstoß kennen und senken – für diesen Zweck hat auch die baden-württembergische Landesregierung eine Anwendung namens „Klima Buddy“ veröffentlicht. Foto: Imago/PantherMedia/Leung Cho Pan

Für die Klimaschutz-App des Landes gibt es erste Download-Zahlen. Landesregierung und FDP sind sich uneins, ob der Start der App ein Erfolg war.

Die Klimaschutz-App der Landesregierung, „Klima Buddy“, ist seit ihrer Veröffentlichung Ende August rund 11 000-mal heruntergeladen worden. Das bestätigte das baden-württembergische Innenministerium unserer Zeitung. In der Smartphone-App, für die das Land 215 000 Euro in den Jahren 2020 bis 2022 veranschlagt hat, kann der eigene CO2-Fußabdruck ermittelt werden, wobei regelmäßige, spielerische Aufgaben bei einem klimafreundlicheren Lebensstil helfen sollen.

Zuvor hatte der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais eine kleine Anfrage zu der App an die Landesregierung gerichtet. Laut der Regierungsantwort hatte die kostenlose App für Apple- und Android-Smartphones bereits drei Wochen nach Veröffentlichung rund 9000 Downloads erreicht.

FDP kritisiert App als zu teuer für ihren Nutzen

Karrais, digitalpolitischer Sprecher seiner Fraktion, kritisierte die App angesichts dieser Zahlen als „nette Idee“. „Bei Betrachtung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses sprengt sie jedoch die Verhältnismäßigkeit.“ Karrais hatte in seiner Anfrage ähnliche, bereits etablierte Apps aufgeführt, die zum Teil mehr als 50 000-mal heruntergeladen wurden. Darüber hinaus existiert mit „Earnest“ eine ähnliche App mit – laut Hersteller – mehr als 800 000 Downloads.

Anders sieht das die grün-schwarze Landesregierung: Laut ihrer Antwort an die FDP ließen die Downloadzahlen für Android- und Apple-Smartphones sowie Rückmeldungen der Nutzer „auf ein großes Interesse schließen“, allerdings sei es für eine abschließende Bewertung wenige Wochen nach der Veröffentlichung noch zu früh.

In ihrer Antwort verweist die Landesregierung darauf, dass kommerzielle Konkurrenzangebote wie „Klima - lebe klimaneutral“ oder „Emyze“ teils kostenpflichtig oder stärker auf finanzielle Kompensation der eigenen CO2-Emissionen ausgelegt seien statt auf Anregungen zum persönlichen Klimaschutz. Direkte vergleichbare Apps zählten zwischen 1000 und 10 000 Downloads. Auf Nachfrage betont das Innenministerium außerdem, dass bei der App „Earnest“ ein Nutzerkonto erforderlich sei, während der „Klima Buddy“ eine Datenerhebung der Nutzer weitestgehend vermeide.