Winfried Kretschmann bezeichnet den Protest in Lützerath als falsches Symbol. (Archivbild) Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich

Klima-Aktivisten wie Greta Thunberg werfen den Grünen vor, sie setzen sich nicht genug gegen den Abbau der Braunkohle ein und würden damit ihre Ziele verraten. Dem widerspricht Winfried Kretschmann.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den Vorwurf der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg, von Grünen mitgetragene Energiepolitik sei „Verrat an den künftigen und gegenwärtigen Generationen“, mit scharfen Worten zurückgewiesen. „Die Aussage ist einfach Blödsinn - es wird nichts verraten“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart.

Die Grünen setzen sich erfolgreich im Kampf gegen den Klimawandel ein, so Kretschmann. Auch deshalb sei Lützerath nicht der richtige Ort für eine Demonstration. „Der Protest dort war ein falsches Symbol“, kritisierte der baden-württembergische Ministerpräsident.

Kohle-Ausstieg ein Erfolg

Indem sie den Kohle-Ausstieg vorgezogen haben, habe die schwarz-grüne Koalition in Nordrhein-Westfalen Erfolge erzielt. Gegen einen Erfolg im Klimaschutz zu demonstrieren, ergebe aber nicht wirklich Sinn. „Insofern passt das überhaupt nicht“, sagte Kretschmann. Es gebe dabei auch eigentlich kein Aufklärungs- oder Erkenntnisproblem. „Die Katastrophen, die heute Unwetter anrichten, kriegt ja jeder mit.“

Die den Grünen nahestehenden Klima-Aktivisten hatten der Partei nach den Protesten in Lützerath Verrat an ihren Zielen und am Klimaschutz vorgeworfen, weil sie den weiteren Braunkohleabbau nicht verhindere. Das Braunkohledorf Lützerath, das zum Symbol für den Kampf wurde, ist inzwischen geräumt.