Weil der VfB Stuttgart parallel gegen Borussia Dortmund spielt, werden zum Duell des Triplesiegers Allianz MTV Stuttgart gegen den SSC Schwerin nicht ganz so viele Zuschauer kommen wie erhofft. Droht ein Verkehrschaos?
Das letzte Spiel in der Porsche-Arena um den Volleyball-Supercup ist unvergessen, und das liegt nicht daran, dass die Gastgeberinnen von Allianz MTV Stuttgart im November 2022 gegen den SC Potsdam mit 1:3 verloren haben. Sondern an einer besonderen Zahl. 6145 Fans sahen die Partie, bis heute ist dies die Rekordkulisse für ein Einzelspiel im deutschen Frauen-Volleyball. Und sie wird es auch noch eine Weile bleiben.
Am Sonntag (17 Uhr/Sport 1) gibt es zwar wieder ein Duell um den Supercup in der Porsche-Arena, diesmal erwartet der Triplesieger den SSC Schwerin. Doch den Verantwortlichen von Allianz MTV Stuttgart war von Beginn an klar, dass es schwer werden würde, die Halle erneut bis auf den letzten Platz zu füllen. Schließlich ist es das erste Spiel der Saison, das nur zwei Wochen nach Ende der Sommerferien stattfindet – deshalb war es diesmal nicht möglich, spezielle Werbeaktionen zu starten. Und dann gab es auch noch schlechte Nachrichten von den Spielplangestaltern der Deutschen Fußball-Liga.
Allianz MTV Stuttgart hat eine stabile Fan-Basis
Die DFL legte ausgerechnet das höchst brisante Duell zwischen den beiden Champions-League-Teilnehmern VfB Stuttgart und Borussia Dortmund auf Sonntag um 17.30 Uhr. „Für uns war das eine kleine Katastrophe“, sagt Aurel Irion, der Geschäftsführer von Allianz MTV Stuttgart, „wie viele Zuschauer uns durch diese Ansetzung fehlen werden, ist schwer zu beziffern. Wir gehen allerdings schon von mehreren hundert Tickets aus, die wir deshalb weniger verkauft haben. Das ist unglücklich und schade.“
Aurel Irion betont, nicht falsch verstanden werden zu wollen. Dies sei kein Jammern, ganz im Gegenteil. Der Titelverteidiger rechnet immer noch mit mindestens 5700 Besuchern, ist mit dieser Zahl sehr zufrieden, zumal es zwischenzeitlich so ausgesehen hatte, als würde die 5000er-Marke womöglich verfehlt werden. „Das hätte sich komisch angefühlt“, sagt Irion, der noch auf den einen oder anderen Zuschauer an der Tageskasse hofft, „am Ende aber hat sich gezeigt, über was für eine breite Fanbasis wir mittlerweile verfügen.“ Gute Stimmung ist folglich garantiert – beim Volleyball und beim Fußball.
Aurel Irion: „Hier schlägt das Herz des Stuttgarter Sports“
Bei diesem Nebeneinander überwiegen aus Sicht von Aurel Irion ohnehin die Vorteile. „Es ist eine tolle Geschichte, dass wir Teil des Geschehens im Neckarpark sind. Hier schlägt das Herz des Stuttgarter Sports, das ist jederzeit zu spüren“, erklärt der Geschäftsführer von Allianz MTV Stuttgart, der sich über die Erfolge des großen Nachbarn freut: „Ich finde die Euphorie, die es derzeit um den VfB gibt, wunderbar. Aber natürlich wird die Organisation schwieriger, wenn es neben uns noch einen weiteren Verein gibt, der in der Champions League spielt – nicht zuletzt, weil die Termine des VfB immer vorgehen und wir hintenanstehen müssen.“
Das Heimspiel der Volleyballerinnen gegen den Dresdner SC im Januar musste deshalb schon um einen Tag verschoben werden, weitere Terminkollisionen könnte es geben, sollten der MTV und der VfB in der Königsklasse und im Pokal die nächste(n) Runde(n) erreichen. Spiele zur selben Zeit auszutragen, ist nach dem abgeschlossenen Umbau des Fußballstadions zwar wieder möglich, aber nicht das Ziel – auch wegen des Verkehrsaufkommens. Für diesen Sonntag hat Allianz MTV Stuttgart allen Fans geraten, Busse und Bahnen zu nutzen. Erst recht, weil ab 19.45 Uhr in der Schleyerhalle auch noch ein Konzert der Sängerin Ayliva stattfindet. „Unsere Fans sollten so früh wie möglich und öffentlich anreisen“, sagt Aurel Irion, „es droht auch so schon ein Verkehrschaos.“