Der Neubau der KIta in der Ötztaler Straße ist fast fertig gestellt und kann im Herbst in Betrieb gehen. Foto: Mathias Kuhn

Der Neubau hat sich zwar um einige Monate verzögert, doch im September soll die Kindertagesstätte in der Ötztaler Straße endlich in Betrieb gehen. 90 Kinder werden dort ein neues Zuhause finden.

Untertürkheim - Es ist rot, dreigeschossig, mächtig, weist vier große Dachfenster und dem alten Ortskern entsprechend ein Satteldach auf, es ist zwar noch mit einem Gitter gesichert, aber fast fertig gestellt: das neue Storchennest, die Kindertagesstätte in der Ötztaler Straße. Ursprünglich sollte der Neubau bereits im vergangenen Herbst bezugsfertig sein. Unvorhergesehenes sowohl beim Abriss des Altbestandes als auch Änderungen am Neubau verzögerten das Bauprojekt. So stießen die Bauarbeiter beim Abriss des alten Gebäudes auf asbesthaltige Stoffe und auch der tiefe, alte Gewölbekeller brachte neue Herausforderungen mit sich. Das Bauprojekt verteuerte sich dadurch. Die Verwaltung rechnet mit rund 5,62 Millionen Euro – knapp 800 000 Euro mehr als ursprünglich kalkuliert. Die beengte Baustellensituation in der schmalen Straße und die direkte Nachbarschaft zur Nebelhornschule erschwerten die Situation zusätzlich.

Anfang 2018 waren Abrissbagger angerückt. Das Gebäude aus dem Jahr 1850 und der benachbarte Flachdachbau wurden platt gemacht. Stück für Stück wuchs in den Folgemonaten der Neubau aus dem Boden. Jetzt steht nur noch an der Frontseite ein Gerüst. Die Handwerker sind bereits am Innenausbau, Mitarbeiter eines Gartenbauunternehmens kümmern sich um die Außengestaltung. Bis Frühsommer soll das Kita-Gebäude fertiggestellt sein. Der Neubau wird die Heimat von 90 Kindern. Sie werden in sechs Kita-Gruppen aufgeteilt. In drei Gruppen werden Kinder zwischen null und drei Jahren betreut, in weiteren drei Gruppen kommen Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren unter. Alle erhalten eine Ganztagesbetreuung samt Verpflegung. Eine moderne Verteilerküche und Ruheräume sorgen dafür, dass die Kleinen sich in ihrem Storchennest wohl fühlen. Der Garten mit den hohen Bäumen konnte weitgehend erhalten bleiben. Er lädt zum Toben ein.

Untertürkheims Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel ist erleichtert. „Die Kita Ötztaler Straße erfüllt für junge Familien eine wichtige Funktion.“ Gerade im Ortskern fehlen Kita-Plätze. Nun findet der Nachwuchs bald wieder – in Nachbarschaft zur Grundschule – einen wohnortnahen Kita-Platz. Das gilt auch für die Storchennest-Kinder, die interimsweise im „Schlössle“ untergekommen sind. Sie können noch dieses Jahr umziehen. Wolfgang Morbach vom Jugendamt geht davon aus, dass die neue Kita zu Beginn des kommenden Schul- und Kindergartenjahres, also Mitte September 2020, in Betrieb gehen wird. „Wir schreiben in den kommenden Wochen die Stellen für die Erzieherinnen und die Kita-Leitung aus.“ Trotz eines Erzieherinnenmangels ist Morbach „sehr zuversichtlich“, dass die Stellen rechtzeitig besetzt werden. „Der Wechsel in eine neue Kita ist beliebt.“

Morbach ist sich aber auch bewusst, dass die Bauarbeiten den Nachbarn einige Unannehmlichkeiten bereitet haben. „Wir werden uns nach Fertigstellung des Gebäudes entsprechend bedanken.“ So sehr die Nachbarn sich über das Ende der Bauzeit freuen, so bange erwarten sie den Start des Kita-Betriebs. Da viele Eltern ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Kita und in die benachbarte Wilhelmschule bringen, geht es vor Beginn und am Ende des Unterrichts oft gefährlich zu. Die Kinder müssen sich zwischen fahrenden und parkenden Autos durchzwängen. „Im Zuge der Verkehrsstrukturplans müssen wir nach Lösungen suchen“, sagt Bezirksvorsteherin Wenzel.