Der Kita-Neubau besticht in Richtung Garten durch seine offene Bauweise, die Kindern vielfältige Spielmöglichkeiten bietet. Foto: larob Studio

Das Baurechtsamt hat dem Waldheimverein die Genehmigung für den Neubau der neuen Kita erteilt. Auch Kreditantrag des Vereins wurde von der KfW-Bank bewilligt. Zwei wichtige Hürden sind genommen.

Hedelfingen - A m Dienstagabend knallte bei Paul Wurm ein Sektkorken. Der Waldheimvereinsvorsitzende hatte Grund zu feier n. Michel Roeder vom Hedelfinger Architekturstudio Larob überbrachte eine erfreuliche Nachricht: Das Baurechtsamt hat die Genehmigung für das neue Kita-Gebäude am Bergwald erteilt. „Vergangene Woche bekamen wir die Zusage für den Kredit der KfW-Bank und jetzt die Zustimmung zu den Bauplänen. Unsere Architekten und die Bearbeiter der Stadt haben sich ins Zeug gelegt“, dankte Wurm. Als Nächstes müsse die Statik und Technik geprüft werden, um den „Roten Punkt“, den Baufreigabeschein, zu erhalten. Danach könnten die Bagger aber anrollen, drückt Wurm aufs Gas. Sein Ziel: „Bis in einem guten Jahr soll die neue Kita in Betrieb gehen.“ Sie wird die als „Ratten-Kita“ bekannt gewordene Einrichtung der Stadt ersetzen. Der mehr als 50 Jahre alte Pavillon, in dessen Wände, sich während der ersten Corona-Schließung Ratten eingenistet hatten, wurde noch im Dezember abgerissen. Auf dem Hanggrundstück soll nun das neue Kitagebäude erstellt werden.

„Der Neubau verwendet weitgehend den Fußabdruck der noch bestehenden Einrichtung. Gegenüber der bereits vorhandenen Wohnbebauung am Bergwald liegt das Haus etwas erhöht auf einem Hügel“, erklärt der Hedelfinger Architekt Matthias Baisch. Er besticht durch seine schnörkellose Art, durch eine imposante Freitreppe und die Öffnung ins Grüne. Durch seine einfache Geometrie mit traufständigem Satteldach fügt sich der Neubau unaufgeregt in das vorhandene Waldheim-Ensemble und die benachbarten Häuser ein. „Zur Gartenseite, wohin alle Gruppenräume orientiert sind, öffnet sich das Gebäude mit großflächigen Verglasungen in den Landschaftsraum und wird zum Spielgerät für die Kinder“, sagt Baisch, selbst Vater eines Jungen, was man den Plänen positiv anmerkt. Außentreppen mit vorgelagertem Terrassenbereich verbinden die Räume im Obergeschoss mit dem Garten, bieten Aufenthaltsqualität und dienen gleichzeitig als Rettungsweg. Ein großzügiger Mehrzweckraum wird direkt über das Foyer im Erdgeschoss erschlossen und kann bei Bedarf auch für Veranstaltungen des Waldheimvereins genutzt werden.

Auf die doppelte Nutzungsmöglichkeit legen die Vereinsmitglieder Wert. Weil die bisherigen Vereins- und Gaststättenräume im Waldheim für die Kinder der „Ratten-Kita“ entsprechend umgebaut wurden, bleiben die Vereinsaktivitäten – die zurzeit wegen den Corona-Bestimmungen ausfallen – auf kleine Räume beschränkt. „Künftig können wir aber Flächen der neuen Kita mitnutzen“, sagt Wurm. Auch was die Energieversorgung anbelangt, geht der Waldheimverein neue Wege. „Durch die Hanglage bedingt müssen wir den Neubau teilweise tief unterkellern. Dadurch gewinnen wir an der Nordseite große Flächen, in dem wir die Technik und eine Eisspeicherheizung unterbringen“, erzählt Wurm. Diese Innovation wie auch die Brandschutzmaßnahmen wurden nun ebenfalls von Baurechtsamt genehmigt. „Zunächst mündlich. Wir werden die Unterlagen durchschauen und dann die weiteren Schritte einleiten“, sagt Baisch.

Zeitgleich hat der Waldheimverein als Bauherr auch die Finanzierung des rund 2,3 Millionen Euro teuren Neubaus in trockene Tücher gebracht. „Die KfW-Bank hat die Zusage zum Kredit zu einem guten Zinssatz erteilt. Die Miete ist gesichert. In den vergangenen Tagen hat sich vieles zum Positiven gewendet“, ist Wurm erleichtert.