Arsen Soghomonyan als Hermann, Doris Soffel als Gräfin in Baden-Baden Foto: Festspielhaus/Monika Rittershaus

Die Berliner Philharmoniker sind zu Gast im Festspielhaus Baden-Baden. Erstmals hat dort deren Chefdirigent Kirill Petrenko eine szenische Produktion geleitet: Mit ihm am Pult wird Tschaikowskys Oper „Pique Dame“ zum Thriller.

Es ist der reine Horror, es ist wie im Film, und es gibt keine edlere und kunstvollere Filmmusik als die Musik zu Tschaikowskys Oper „Pique Dame“. Zumindest wenn ein Mann sie dirigiert, dem das Kunststück gelingt, aus den Berliner Philharmonikern ein Theaterorchester zu machen. Simon Rattle hat das nicht ganz geschafft – wenn er als Chefdirigent der Berliner bei den Osterfestspielen Baden-Baden Opern dirigierte, klangen diese aus dem Graben heraus oft zu grell, zu laut. Jetzt aber steht sein Nachfolger am Pult, der als Generalmusikdirektor in München den Dialog zwischen Orchester und Bühne, Instrumenten und Stimmen perfektioniert hat. Und so wie Kirill Petrenko Tschaikowsky dirigiert, jagt einem die Musik nicht nur einen Schauer nach dem anderen über den Rücken, sondern beweist auch ihre hohe Qualität.