An der Fassade der Kinothek steht der Hinweis: Feine Filme schauen ist wieder möglich ab dem 19. Juni. Foto: Hauptmann

Die fast dreimonatige Corona-Pause ist vorbei: Am Freitag, 19. Juni, lädt die Kinothek Obertürkheim wieder zum Filmeanschauen ein – allerdings müssen sich Besucher an strenge Abstands- und Hygieneregeln halten.

Obertürkheim - Gute Nachrichten für alle Filmfans: Nach gut dreimonatiger Corona-Pause wird die Kinothek in Obertürkheim am Freitag, 19. Juni, wieder öffnen – allerdings müssen Besucher strenge Hygiene- und Abstandsregeln beachten. „Überall im Haus weisen Schilder darauf hin, was man darf und was man muss“, sagt Betreiber Rolf Helmreich, der alle Hände voll zu tun hat, die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg praktisch umzusetzen.

Keine leichte Sache: Der Platz in dem kleinen Vorstadtkino ist beengt. Dennoch sieht Helmreich keine großen Schwierigkeiten darin, den Vorgaben zu entsprechen: Ein- und Ausgang werden strikt getrennt, zudem die Vorstellungen in den beiden Sälen zeitlich etwas versetzt, sodass sich die Besucher bei Filmbeginn und -ende nicht begegnen. Markierungen auf dem Boden weisen auf den Mindestabstand hin. Jeder Gast muss im Haus eine Maske tragen. „Die kann er aber im Kinosaal dann abnehmen“, sagt Helmreich. Die Kasse draußen vor dem Eingang ist ohnehin verglast, „an der Kino-Bar haben wir einen sogenannten Spuckschutz aus Plexiglas aufgebaut.“ Getränke und Snacks werden wie bisher verkauft und dürfen im Kinosaal verzehrt werden.

Plätze werden zugewiesen

Ähnlich wie in Restaurants und Gastronomiebetrieben muss auch jeder Kino-Besucher seine Daten hinterlassen. So sollen im Ernstfall Infektionsketten nachverfolgt werden können. Ein längerer Aufenthalt im Foyer ist nicht gestattet, die Gäste sollen rasch ihren Sitzplatz einnehmen – und der wird ihnen fest zugewiesen. Das ist eine besondere Herausforderung für den Kinothek-Betreiber, der noch ohne Online-Buchungssystem auskommt und Karten nur an der Kasse verkauft. Filmvorführungen sind nur erlaubt, wenn weniger als 100 Personen daran teilnehmen. Dementsprechend muss die Personen-Anzahl im großen, 126 Plätze fassenden Saal reduziert werden – und darüber hinaus ist dort wie im 53 Plätze zählenden kleinen Saal der Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Kino-Besuchern einzuhalten. „Aufgrund der aktuellen Situation vergeben wir nur etwa 25 Prozent der Platzkapazitäten, dies sind in Kino 1 etwa 40 Plätze und in Kino 2 nur rund 15 Plätze“, erklärt Helmreich. An der Preisschraube will er trotz des finanziellen Mehraufwandes nicht drehen: Je nach Kinosaal und Länge des Films kosten die Tickets zwischen 7,50 und 9,50 Euro. Das reiche gerade so, um die Kosten zu decken.

Verhaltener Start

Jetzt kann wieder Leben in die Bude kommen. Dennoch sieht der Kinobetreiber mit gemischten Gefühlen dem kommenden Freitag entgegen. Natürlich freue er sich darauf, endlich wieder „feine Filme“ in seinem Programmkino zeigen zu dürfen. „Das Angebot an guten Produktionen ist groß, da ist ja in den letzten drei Monaten viel liegen geblieben.“ Dass ihm die Filmfans aber die wenigen Platzkarten aus der Hand reißen werden, glaubt er nicht. „Aufgrund der Einschränkungen wird es vermutlich eher langsam losgehen“, meint Helmreich. „So mancher fühlt sich in geschlossenen Räumen noch nicht wohl.“ Dann komme die ohnehin besucherschwache Sommerzeit – da werde er voraussichtlich nur an vier oder fünf Tagen öffnen. Denn bei so wenigen Gästen, räumt der eingefleischte Filmvorführer ein, mache die Arbeit einfach keinen Spaß.