Josh Brolin (links) und Timothee Chalamet im ersten Teil von „Dune“ Foto: imago/Prod.DB/Warner Bros.

„Dune Part 1“ steht über Denis Villeneuves spektakulärem Kinofilm. Nun ist klarer, wovon abhängt, ob das Studio Warner der Fortsetzung grünes Licht geben wird.

Stuttgart - „Dune“, Denis Villeneuves Neuverfilmung von Frank Herberts Science Fiction/Fantasy-Romanreihe, ist eines der spektakulären, leinwandfüllenden Kino-Ereignisse dieses Jahres. Der Regisseur Denis Villeneuve war stets optimistisch, was eine im Vorspann („Part 1“) bereits angelegte Fortsetzung angeht – doch das Studio Warner Bros. hat bislang offengelassen, ob es einen zweiten Film tatsächlich finanzieren wird.

Wovon das abhängt, hat nun die Warner-Geschäftsführerin Ann Sarnoff im Branchenmagazin „Variety“ erklärt. Man sei „mehr als glücklich“ mit den 130 Millionen Dollar (rund 112 Millionen Euro), die der Film international bislang eingespielt habe, sagte sie am 21. Oktober. Der Film startet – heutzutage eher ungewöhnlich – in Etappen. In Deutschland läuft er bereits ist Mitte Dezember, in den wichtigen Märkten USA und China startet erst jetzt.

Ärger ums parallele Streaming in den USA

„Die Produktion ist so fantastisch und das Storytelling so überwältigend, dass wir den Film nicht allein am Einspielergebnis messen werden“, sagte Sarnoff. Sie wies aber auch darauf hin, dass das Kino sich noch nicht vollständig von der Pandemie erholt habe. Dadurch verändere sich auch die Einschätzung des Studios, was das Potenzial von Kinofilmen angehen. Das grüne Licht für „Dune 2“ hänge davon ab, was der Film insgesamt „dem Unternehmen einbringen kann, HBO Max eingeschlossen“.

Wie schon der Warner-Film „Wonder Woman 1984“ (2020) wird „Dune“ einen Monat lang parallel zum Kinoeinsatz im Streaming-Portal „HBO Max“ abrufbar sein. Diese Entscheidung hat für einige Verstimmung gesorgt, sowohl bei Villeneuve als auch bei Kinobetreibern und beteiligten Produktionsfirmen, darunter Legendary Pictures.

Villeneuve kritisiert Warner

Villeneuve sagte gegenüber „Variety“, Streaming sei nicht der richtige Ort für Kino-Produktionen dieser Größe: „Wegen dieser Entscheidung von Warner Bros. hat ,Dune‘ nicht die Chance, genug Geld einzuspielen um zu überleben, und letztlich wird die Piraterie triumphieren. Mein Team und ich haben mehr als drei Jahre unseres Lebens dafür verwendet, den Film zu einer einzigartigen Erfahrung auf großer Leinwand zu machen. Seine Bilder und sein Klang sind akribisch darauf ausgelegt, im Kino erlebt zu werden.“

„Dune“ sollte eigentlich im November 2020 starten, wurde Corona-bedingt aber verschoben. Der Hauptdarsteller Timothee Chalamet trat im Dezember 2020 im Fernsehen in einem T-Shirt mit dem Logo von Legendary Pictures auf, was das Magazin „People“ und andere US-Medien als Kritik an Warners Veröffentlichungspolitik werteten. Chalamet spielt in „Dune“ einen Prinzen in einer auf verschieden Planeten verteilten Zivilisation im All. Seine Figur wächst in eine Schlüsselrolle hinein im Kampf um eine überlebenswichtige Substanz namens „Spice“, die nur auf dem Wüstenplaneten Dune vorkommt und abgebaut werden kann. Der erste Film endet mit einem Cliffhanger.