Auch öffentlich hat Farah schon gegen das Verhalten des Jugendamtes demonstriert – hier bei einer Fridays-for-Future-Demo in Stuttgart. Foto: privat

Ein Säugling wird seiner Mutter weggenommen. Jugendamt und Familiengericht sehen das Wohl des Kindes gefährdet. Die Mutter spricht von einem Verbrechen gegen sich und ihr Baby. Wer hat recht?

Stuttgart - Am Vormittag des 22. Januar 2019 trennt ein Gerichtsvollzieher die drei Monate alte Samira* von ihrer Mutter Farah*. Der Säugling wird in eine Familie gebracht, die für Notfälle bereitsteht. Polizeibeamte fahren die Mutter in eine psychiatrische Klinik, aus der sie am selben Tag wieder entlassen wird. Von nun kann Farah ihre Tochter nur wenige Male unter Aufsicht besuchen. Im August 2019 verliert sie das komplette Sorgerecht. Seither haben sich Mutter und Tochter nicht mehr gesehen. Das körperliche, geistige und seelische Wohl des Kindes sei gefährdet, wenn es bei ihr lebe, sagen Jugendamt und Gericht. „Ich war glücklich mit meiner Tochter“, sagt Farah. Die Wahrheit, das wird sich zeigen, liegt wohl irgendwo dazwischen.