Manuela Schreiner bietet bei unterschiedlichen Events Kinderschminken an – hier bei der Korber Kirbe verziert sie eine Besucherin mit dem Motiv einer Leopardenmaske. Foto: Gottfried Stoppel

Manuela Schreiner hat sich vor zwölf Jahren als Kinderschminkerin selbstständig gemacht und ist bei Events in der ganzen Region im Einsatz. Die Fellbacherin ist außerdem Halloween-Fan und verrät Schminktipps für das Gruselfest.

Das Einhorn hat gute Laune, seine rosa Mähne weht im Wind. Darüber leuchtet ein Regenbogen in Orange, Gelb und Blau– was auf der Wange eines Kindes prangt, hat Manuela Schreiner kreiert. Es ist das Motiv der Fellbacher Kinderschminkerin, das unangefochten auf Platz eins der Wunschliste der Kinder steht. Und das schon seit rund zehn Jahren, erzählt die Frau aus Fellbach. „Das Einhorn mit Regenbogen ist der Renner“, sagt Manuela Schreiner. Sie muss es wissen.

Vor Kurzem war sie bei der Korber Kirbe im Einsatz und hat in viereinhalb Stunden 64 Kinder geschminkt. Beim Fellbacher Herbst beim verkaufsoffenen Sonntag waren es 70 Mädchen und Jungen, die sie kreativ verzierte. Doch trotz des großen Andrangs ist es der Fellbacherin eine Herzenssache, dass sie jedes Kind so bemalt, dass es stimmig ist. „Es muss ja glücklich damit sein“, sagt sie. „Wenn die Kinder dann im Spiegel lächeln, dann hat es gepasst, und ich bin auch zufrieden“, sagt sie. Alle Motive überlege sie selber, berichtet die kreative Frau. „Nur dann kann ich sie verinnerlichen, wenn ich sie selber entworfen habe.“ Für sie gehört es dazu, selber geschminkt zu der Veranstaltung zu kommen. Beim Fellbacher Herbst hatte die Frau mit den kräftigen, langen roten Haaren beispielsweise das Fellbacher Wappen auf einer Wange getragen. Bei der Korber Kirbe waren dann Trauben abgebildet. „Ich überlege mir immer, was zu dem jeweiligen Anlass passt“, erklärt sie. Und derer gibt es sehr viele und sehr unterschiedliche. Auf ihrer Internetseite sind Referenzen aufgelistet von Engagements in der ganzen Region. Jedes Jahr regelmäßig gebucht werde sie unter anderem beim Tag der offenen Tür des THW Stuttgart, aber auch beim Familientag der SDK in Fellbach sei sie immer wieder dabei. Und zum 100-Jahr-Jubiläum des DRK Fellbach im Frühjahr kommenden Jahres sei sie bereits verpflichtet worden. „Sie hatten schon fast ein Jahr im Voraus gebucht“, erzählt Manuela Schreiner.

Manuela Schreiner ist bei den Veranstaltungen wie hier beim Fellbacher Herbst selbst geschminkt. Foto: Eva Schäfer

Hauptsaison ist bei der Kinderschminkerin zwischen Mai und Oktober, in der Zeit, in der die Straßenfeste steigen. Da ist sie normalerweise fast jedes Wochenende unterwegs. Während der Woche bietet sie ihr Know-how bei Kindergeburtstagen an. Die Kinder werden geschminkt, bekommen ein Glitzertattoo und ein Luftballontier, außerdem gebe es ein Bastelangebot. Das Programm wende sich an Kinder von drei bis etwa zehn Jahren. Dieses Gesamtpaket für rund zwei Stunden koste – wenn es in der Nähe von Fellbach stattfinde – 200 Euro.

Das Einhorn mit Regenbogen – hier als Ausschnitt abgebildet – ist der Renner. Foto: privat

Manuela Schreiner hat sich vor zwölf Jahren als Kinderschminkerin selbstständig gemacht. „Erst dachte ich, ich probiere das mal für ein Jahr“, sagt sie und lacht. Ihr kommt bei der Tätigkeit zugute, dass sie ausgebildete Kinderpflegerin ist und auch einige Zeit in dem Beruf gearbeitet hat. Sie weiß mit Kindern umzugehen und deren Bedürfnisse wahrzunehmen.

Großer Wert wird auf qualitativ hochwertige Farben und Hygiene gelegt

Großen Wert lege sie beim Schminken neben hochwertigen Farben, die keine Konservierungsstoffe enthalten und unter anderem auch für Diabetiker geeignet seien, auf die Hygiene. Wie auf der Internetseite dargelegt wird, wird für jedes Kind ein eigenes Schwämmchen verwendet, da man beim Schminken stets mit Mund, Auge und Nase in Berührung kommt. Dieses werde dann anschließend desinfiziert. Als Ein-Frau-Unternehmen schultert sie die Bürokratie, die Terminierung, die Materialbestellung, Reinigung und alles andere selbst. Ihre Angebotspalette reicht vom Kinderschminken bis zum Walking-Act als Osterhase oder Weihnachts-Micky-Maus.

Wenn es nach Manuela Schreiner geht, soll es möglichst kreativ zugehen bei den Kinderschminkaktionen. „Am schönsten ist es für mich, wenn es etwas ganz Neues ist“, sagt sie, „das kann auch eine skateboardende Schildkröte sein.“ Was sie aber hofft, ist auf etwas mehr Verständnis und Geduld der Eltern. Meistens brauche es rund fünf Minuten, bis ein Kind verziert sei. Auch wenn es bei den Veranstaltungen Warteschlangen gebe, könne sie nicht mehr machen, als zu arbeiten. Das gehe übrigens anderen Kollegen ebenso. „Und schließlich muss das kunstvolle Ergebnis stimmen“, sagt sie.

In ihrer Freizeit macht die Fellbacherin kreativ weiter – und bemalt Steine. So ist beispielsweise ein Maikäfer-Stein bei dem Fellbacher Herrenausstatter Stefan Lutz gelandet. Als großer Fan von Halloween steht nun ein großes privates Event an ihrem Haus in der Fellbacher Eugenstraße 3 an. Dann wird das Haus mit aufblasbaren Geistern, Hexen und Drachen als Halloween-Haus dekoriert. „Bunt, lustig und nur eine Prise gruselig“, sagt sie. Am Montag fange sie an, die Figuren zu postieren, damit am Donnerstag, 31. Oktober, alles parat steht. Dann bereitet sie kleine Tüten für die Kinder vor, die an dem Abend von Haus zu Haus gehen. Mit rund 400 Kindern rechnet Manuela Schreiner. Das ist viel Aufwand für sie und ihre Tochter Luna, die immer dabei ist. „Aber es macht Spaß, unglaublich Spaß“, sagt sie und lacht.

Weitere Infos auf der Homepage unter: www.manus-kinderschminken.de

Schminktipps zu Halloween von Kinderschminkerin Manuela Schreiner

Material
 Manuela Schreiner legt als Profi-Kinderschminkerin großen Wert auf qualitativ hochwertige Farben, wie sie sagt. Daher empfiehlt sie, auch für die private Halloween-Party auf qualitätsvolles Material zu setzen. Das heißt für sie Farben zu wählen, die unter anderem ohne Konservierungsstoffe und dermatologisch geprüft sind – und dafür in dem Fall lieber etwas mehr dafür auszugeben. Ein Farbkasten mit einer relativ großen Farbpalette reiche dafür allemal aus. Außerdem braucht es ein feinporiges Schwämmchen sowie dicke und dünne Pinsel. Wenn man gut deckende Farben verwendet, brauche es auch keine Grundierung.

Motive
 Das Kind darf die Farben aussuchen, in der das Motiv aufgetragen wird, allerdings sollte diese stimmig zum Kostüm sein. Das Schwämmchen wird so in die Farbe getaucht, dass es nebelfeucht ist, und damit auf die Stelle des Gesichts getupft, auf der das Kind die Farbe tragen möchte. Dann werden beim Motiv einer Hexe beispielsweise mit einem Pinsel die Spinnweben gezeichnet. Ein paar Striche neben dem Auge und der Stirn genügen, dann etwas Glitzer auftragen – und fertig ist die Hexe. „Weniger ist mehr“ lautet der Grundsatz. Schließlich müsse das Kind auch so lange stillhalten. Bei dem Motiv des Totenkopfes bevorzugt sie, nur eine Hälfte des Gesichtes zu schminken. Der Effekt sei größer und sorge für Überraschungen beim Drehen des Kopfes. Das Auge wird schwarz umrahmt, auch die Nase ist schwarz, dazu angedeutete Zähne über dem Mund. Weiß gezeichnet sind die Umrisse des Schädels. Auch hier heißt das Motto: Nicht zu aufwendig das Ganze zu gestalten.