Nach der Vollversammlung: Der neue Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing (rechts) und der Missbrauchsbeauftragte, Stephan Ackermann. Foto: epd

Den deutschen Bischöfen gelingt es nicht, ein starkes Signal an die Missbrauchsopfer zu senden. Denn: Der Beschluss zur Entschädigung von Missbrauchsopfern lässt Zweifel an der Zeitenwende in der katholischen Kirche aufkommen.

München - Die katholische Kirche macht eine Zeitenwende durch – das geht nicht ohne Ruckeln und Verwerfungen. Dass das Projekt gelingen wird, ist noch nicht gesagt, doch was die Deutsche Bischofskonferenz nun zur Entschädigung von Missbrauchsopfern beschlossen hat, lässt Zweifel aufkommen. Aber eines darf man festhalten: So hart nachgedacht über sich selbst als eine sündige Institution, die Verbrechen ermöglicht und deren Vertuschung begünstigt hat, hat diese Kirche in ihrer Geschichte noch nie. Darin ist sie anderen gesellschaftlichen Gruppen voraus: der evangelischen Kirche in ihrer Gesamtheit genauso wie etwa den deutschen Sportverbänden, die an eine strukturelle Aufarbeitung ebenfalls vieltausendfachen sexuellen Missbrauchs in ihren Reihen bisher nicht denken.