Das im 19. Jahrhundert entstandene Gemälde des französischen Malers Isidore Pils zeigt den Verfasser der „Marseillaise“ im ­Salon des Straßburger Bürgermeisters Philippe-Frédéric de Dietrich. Foto: Foto: Wikipedia

1792 komponiert Claude Joseph Rouget de Lisle einen blutrünstigen Kriegsgesang. Der Marsch wird zum Schlachtlied der Revolution – und als „La Marseillaise“ zur französischen Nationalhymne.

Wie würde die Welt reagieren, wenn 50 000 Fußballfans lauthals eine Nationalhymne mitsingen würden, in der dazu aufgerufen wird, die grausamen Krieger des Feindes zu massakrieren, weil diese drohten, den Söhnen und Frauen der tapferen Bürger die Köpfe abzuschlagen? In der die Absicht geäußert wird, das „unreine Blut“ der tyrannischen Feinde zu vergießen, auf dass es die heimatlichen Ackerfurchen tränken möge?