Sein Fehler leitete die 1:2-Niederlage beim KSC ein: Marcin Kaminski. Foto: Baumann/n

Bei der Derbypleite gegen den Karlsruher SC patzt Abwehrspieler Marcin Kaminski – nicht zum ersten Mal seit dem Liga-Neustart.

Karlsruhe - Im Tennis würde man von einem unforced error sprechen, im Fußball trifft es wohl der Bock am besten. Jedenfalls war es ein kapitaler Fehler, den sich Abwehrmann Marcin Kaminski vom VfB Stuttgart nach sieben Spielminuten leistete. Und einer mit Folgen. Der Karlsruher SC nahm das Geschenk dankend an, Marvin Wanitzek handelte seinem früheren Club mit seinem Treffer einen schnellen Rückstand ein.

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Und damit genau das, was die Stuttgarter vermeiden wollten. Denn so mussten sie bereits zum siebten Mal in einem Auswärtsspiel in den ersten 20 Minuten einem 0:1 hinterherlaufen. Und nicht zum ersten Mal trat Kaminski als Verursacher in Erscheinung. Bei den Pleiten in Wiesbaden und Kiel hatte der Pole ebenfalls nicht immer gut ausgesehen und sein Team im Aufstiegsrennen wichtige Punkte liegengelassen.

Nun also Karlsruhe. Völlig unbedrängt passte der Innenverteidiger den Blau-Weißen in der eigenen Hälfte den Ball vor die Füße. Und hatte auch nach dem Rückstand seine Probleme mit dem energisch attackierenden KSC-Angreifern. Sie hatten die Stuttgarter Abwehrzentrale fortan als Schwachstelle ausgemacht. Kaminski stabilisierte sich im Laufe des Spiels zwar – hängen blieb nach der 1:2-Pleite aber sein Patzer.

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Für den ihn sein Coach jedoch nicht öffentlich kritisieren wollte. „Fehlpässe passieren“, erklärte Matarazzo und betonte, nicht einzelne Spieler verurteilen zu wollen. Stattdessen missfiel ihm der „allgemein schwache Auftritt in der Anfangsphase“.

Seit seiner Rückkehr nach langer Verletzungspause (Kreuzbandriss) hat der 28-Jährige bei seinem Trainer einen Stein im Brett. Der 42-Jährige vertraut dem Innenverteidiger fest. Immer wieder lobte Matarazzo Kaminskis präzises Aufbauspiel und dessen Kommunikation auf dem Platz.

Kapitän Kempf bleibt weiter nur die Bank

Vorzüge, die Kaminski in den Augen Matarazzos gegenüber einem Spieler qualifizieren, dessen Platz seit Woche die Ersatzbank ist: Kapitän Marc Oliver Kempf. Er musste auch im verregneten Wildpark mitansehen, wie sich seine Kollegen zwar mühten, aber immer wieder dieselben Fehler machten und Schwächen offenbarten. Befragt zu seiner Situation, erklärte Kempf vor dem Derby, sich in den Dienst der Mannschaft stellen zu wollen. „Wie jeder andere möchte auch ich natürlich in jedem Spiel von Beginn an auf dem Platz stehen. Es geht insbesondere in der jetzigen Saisonphase aber nicht um Einzelinteressen.“

Es wird eine der spannendsten Fragen vor dem Saisonfinale sein, ob Matarazzo Kaminski seinem Kapitän weiterhin bevorzugt. Nach dem KSC-Spiel umso mehr.

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