Nach sechs Jahren ist Schluss: Kardinal Reinhard Marx geht. Foto: epd/Annette Zoepf

Ein Paukenschlag: Der obsterste deutsche Bischof Reinhard Marx will aufhören. Damit überrascht er Freund und Feind. Ist er die Angriffe seiner konservativen Gegner Leid? Ein Erklärungsversuch.

München - Wieder mal ist es ein 11. Februar. Zwar kein Rosenmontag wie damals vor sieben Jahren, aber die Mitteilung stürzt in der katholischen Kirche genauso aus heiterem Himmel herab wie seinerzeit der Rücktritt von Papst Benedikt XVI.: Kardinal Reinhard Marx will nicht länger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz sein. Für eine zweite Amtszeit stehe er „nicht zur Verfügung“, teilt der Münchner Erzbischof seinen Amtsbrüdern und der Öffentlichkeit mit, und für die turnusgemäße Neuwahl nach sechs Jahren, wie sie die Vollversammlung der deutschen Bischöfe Anfang März vornehmen will, gibt es plötzlich keinen Spitzenkandidaten mehr. Es wird ein gänzlich offenes Rennen.