Die ehemalige afghanische Ortskraft Ahmad Nawid Manzoor und seine Schwester Sadaf Manzoor kämpfen um seine Anerkennung. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Vier Jahre lang hat der Afghane Ahmad Nawid Manzoor für das Bundeswehr-Camp in Masar-i-Scharif gearbeitet. Doch in Deutschland wird er nicht als Ortskraft anerkannt. Was ging schief?

Ahmad Nawid Manzoor ist in Sicherheit, nur sicher ist nichts an seiner Situation. Es ist ein Samstag im August und die Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz so klein, dass Ahmad Nawid Manzoor und seine Schwester Sadaf Manzoor sie erst nicht finden können. Gesang lenkt sie in die richtige Richtung, ein Lied über Afghanistan. Bald ein Jahr, seit sie von dort nach Deutschland flohen: Die ehemalige Bundeswehrortskraft Ahmad Nawid Manzoor und dessen Familie. Auf dem Schlossplatz hält er ein Schild vor sich: „Wir wünschen uns ein sicheres Land!“ Nicht er hat die Worte geschrieben, die Geschwister sprechen erst wenig Deutsch. Eine Demonstrantin hat ihm die Pappe in die Hand gedrückt. Sie muss Afghanistan damit gemeint haben, natürlich Afghanistan. In den Händen Manzoors aber verliert das Schild seine Eindeutigkeit. Denn sicher, sagt Sadaf Manzoor, fühlen sie sich in Deutschland nicht. Ahmad Nawid Manzoor wurde in Deutschland nicht als Ortskraft anerkannt.