Der Fall Kamila Walijewa hallt auch nach der Eiskunstlauf-Kür laut nach. Jetzt äußert sich die Welt-Anti-Doping-Agentur zum Cas-Urteil.
Peking - Für die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada ist die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs im Dopingfall Kamila Walijewa ein „gefährlicher Präzedenzfall“. Die Wada wirft den Sportrichtern vor, die „unmissverständlichen Bestimmungen“ des Wada-Kodex’ bei der Aufhebung einer vorläufigen Suspendierung ignoriert zu haben, hieß es in der Stellungnahme zu der am Freitag veröffentlichten Urteilsbegründung
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Der positive Dopingtest der 15 Jahre alten Eiskunstlauf-Europameisterin aus Russland vom 25. Dezember war erst während der Winterspiele in Peking bekannt geworden. Die Ad-hoc-Kammer des Cas entschied dennoch, mit Blick auf ihren Status als Minderjährige und das nicht abgeschlossene Dopingverfahren einen Start im olympischen Damen-Einzel zu erlauben. Walijewa verpasste nach dem Doping-Wirbel mit einer fehlerhaften Kür am Donnerstag als Vierte eine Medaille.
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Es sei „überraschend“ und für die Wada sehr „besorgniserregend“, dass ein Cas-Gremium es für angebracht hält, „von den klaren Bestimmungen des Codes abzuweichen“, hieß es in der Mitteilung. Schließlich habe der Code über einen Zeitraum von zwei Jahren drei Konsultationsphasen unter Einbeziehung aller Anti-Doping-Akteure durchlaufen. Im November 2019 sei er einstimmig angenommen worden. Die Wada hoffe und erwarte, dass der Cas-Entscheid von Peking „von künftigen Cas-Panels korrigiert wird“.